Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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grüßen
grü|ßen [mhd. grüeʒen, auch: anreden; herausfordern, ahd. gruoʒen = anreden; herausfordern, urspr. = zum Reden bringen, sprechen machen, wahrsch. lautm.]: 1. mit einem Gruß auf jmdn. zugehen, an jmdm. vorübergehen; jmdm. seinen Gruß entbieten: freundlich, höflich g.; sie pflegt kaum, nur flüchtig zu g.; „He, Sie, können Sie nicht g.“, sagte einer. Ein Hauptmann (Sobota, Minus-Mann 68); Er lächelt und grüßt nach allen Seiten (Faller, Frauen 36); Viel hatte ich auf der Avenida zu g. (Th. Mann, Krull 405); jmdn. kurz, schweigend, zackig, mit einem Nicken, Lächeln, im Vorübergehen, von ferne g.; sie grüßen sich/(geh.:) einander nicht mehr; Teichmann grüßte ihn auch künftig nur stumm (Ott, Haie 334); wir kennen uns zwar nicht näher, aber wir grüßen uns; sei [mir] gegrüßt [in meinem Haus] (geh.; ich begrüße dich, heiße dich willkommen); grüßt du dich mit ihm? (ugs.; kennst du ihn näher, so gut, dass ihr euch grüßt?); *grüß dich! (ugs.; Grußformel): Zu Hause musste er klingeln und warten, bis seine Mutter die Haustür aufschloss. „Grüß dich!“, sagte er (Fels, Sünden 60). 2. jmdm. einen ↑"Gruß" (2) zusenden; Grüße übermitteln: grüße deine Eltern herzlich, vielmals [von mir]; grüß mir deinen Vater; ich soll auch von meiner Mutter g.; Übrigens lassen dich die jungen Leute g. (Fallada, Mann 129); Ü grüß mir die Heimat, die Berge (Äußerung, mit der jmd. seine Verbundenheit mit der Heimat, den Bergen o. Ä. ausdrückt); die Glocken der Stadt grüßten ihn schon von ferne (geh.; waren schon von weitem zu hören); So prächtig sich Salamanca bei der Ankunft bietet, so prächtig grüßt es den Fremdling (geh.; liegt es vor ihm, bietet es sich ihm dar) beim Abschied (Bamm, Weltlaterne 135); *g. lassen (ugs.; so ähnlich sein wie etw. Bestimmtes anderes bzw. wie die Eigenarten einer bestimmten Person o. Ä., auf die es zurückgeht u. an die es erinnert; sich in Erinnerung rufen): Ein grausamer Mord, ein zwischen Pflicht und Leidenschaft hin- und hergerissener Kommissar sowie eine undurchsichtige Verdächtige - Schimanski lässt grüßen (FR 8. 5. 99, 99); eine „ständig fortschreitende Organisierung“ des Verbrechens ... „Palermo lässt g.“ (Spiegel 9, 1988, 3); die Postmoderne zur Pestmoderne verballhornt. Karl Dall lässt g. (MM 14. 11. 90, 34).
grü|ßen