Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
grölen
grö|len [aus dem Niederd. < mniederd. grālen = laut sein, lärmen, zu ↑"Gral", eigtl. = lärmendes Turnierfest im späteren MA. in niederd. Städten] (ugs. abwertend): a) (bes. von Betrunkenen) laut u. misstönend singen od. schreien: Die Besoffenen sind seit längerer Zeit verschwunden, man hört sie in der Ferne g. (Imog, Wurliblume 80); die Zuschauer grölten vor Begeisterung; grölende Stimmen, eine grölende Menge; b) laut in nicht sehr schöner Weise singend [od. schreiend] von sich geben: die Menge grölte alte Karnevalslieder; Jetzt war das Lied von dem Mädchen in Hamburg fällig, das für Geld alles machte. Sie grölten es mit Inbrunst (Kirst, 08/15, 539); Bis Dessau dröhnte der Gesang in Donaths Ohren, und als die Jungens über den Bahnsteig an ihm vorbeizogen, grölte ihr Anführer wie zum Abschied die letzten Takte (Bieler, Bär 250); ... wer das Jahr über im Keller des Branntweiners Abend für Abend Zoten gegrölt hatte ... (Ransmayr, Welt 88); Dann hatten sie ... noch im Suff gegrölt: Und wir fahren, und wir fahren, und wir fahren gegen Engelland (Kuby, Sieg 303).
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