Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
grau
grau [mhd. grā, ahd. grāo, eigtl. = schimmernd, strahlend]: 1. im Farbton zwischen Schwarz u. Weiß (z. B. von der Farbe der Asche, des Esels, dunkler Wolken): ein -er Anzug; -e Mauern; er hat schon -e Haare, -e Schläfen; sie hat -e Augen (Augen mit grauer Iris); eine -e (fahle) Gesichtsfarbe; -es Brot (Graubrot); die -e Substanz (Med.; der an Nervenzellen reiche Teil des Gehirns u. des Rückenmarks); heute ist ein -er (wolkenverhangener) Tag; der Himmel ist [heute] g.; sie ist ganz g. geworden (hat graue Haare bekommen); Edda fährt sich ... durch das kurz geschnittene Haar. Maximiliane sieht, dass diese Tochter schon g. wird (Brückner, Quints 132); g. melierte Schläfen; sein Haar war inzwischen g. meliert, was seine Erscheinung noch würdevoller machte (Danella, Hotel 30); alt und g. werden; er wurde g. (fahl) im Gesicht; der Himmel ist g. in g. (es ist sehr trübe); [ein Bild] g. in g. (in grauen Farbtönen) malen; Der Staub hatte sie alle g. gemacht (Härtling, Hubert 198); ein g. melierter Stoff; ein g. behaarter Kopf schaute um die Ecke; Eine g. getigerte Katze (Bieler, Mädchenkrieg 501). 2. (ugs.) sich an der Grenze der Legalität bewegend, nicht ganz korrekt: -e Händler; alles ehrlich erworben, kein Schwarzbau, kein -es (auf Schleichwegen erworbenes) Material, alles korrekt bezahlt (Köhler, Hartmut 64); Die Waffentechnik ... wäre ohne -en Technologietransfer total veraltet (Spiegel 52, 1983, 5). 3. trostlos, öde: dem -en Alltag entfliehen; alles erschien ihm g. [und öde]; Wo ich herkomme, ist alles g. und speckig (tip 12, 1984, 90); *alles g. in g. sehen/malen (alles pessimistisch beurteilen, darstellen). 4. [zeitlich weit entfernt u.] unbestimmt: in -er Vorzeit (in einer lange zurückliegenden Zeit); eine Kirche mit einem roten Dach, doch die liegt ... in -er Ferne (Hofmann, Fistelstimme 222).
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