Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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glauben
glau|ben [mhd. gelouben, ahd. gilouben, urspr. = für lieb halten; gutheißen, zu ↑"lieb"]: 1. a) für möglich u. wahrscheinlich halten, annehmen; meinen: glaubst du, dass er kommt?; er glaubte sich zu erinnern; dass Pilz ... wohl niemals ernsthaft glaubte, dass sie seinen Rat befolgen werde (Hildesheimer, Legenden 28); er glaubte[,] den Mann zu kennen; ich glaube, dass ich das nachweisen kann; ich glaube, du spinnst, du bist verrückt!; ich glaube gar! (ugs.; Ausdruck der Entrüstung, Ablehnung o. Ä.; kommt nicht infrage! ); b) fälschlich glauben, für jmdn. od. etw. halten; wähnen: sich allein, unbeobachtet g.; ich glaubte mich im Recht; wir glaubten ihn längst in Berlin. 2. a) für wahr, richtig, glaubwürdig halten; gefühlsmäßig von der Richtigkeit einer Sache od. einer Aussage überzeugt sein: das glaubst du doch selbst nicht!; ich glaube schon, dass es sich so verhält; „Sie glauben im Ernst, dass es - so etwas gibt?“ (Langgässer, Siegel 34); man muss nicht alles g., was in der Zeitung steht; sie glaubt jedes seiner Worte, glaubt ihm jedes Wort; glauben Sie es mir, ... sie hat mich geliebt! (Frisch, Cruz 8); ich glaube manchmal nicht mal mehr das, was ich selbst erlebt habe (Dönhoff, Ära 159); keiner glaubt mir sonst die Geschichte mit den Haien (keiner nimmt sie mir sonst ab; Ott, Haie 240); Noch ein anderes Wort hört man hier oft: „glauben“. „Ich glaube sagen zu dürfen“, beginnt man hier seine Festrede (Brückner, Quints 176); wenn man seinen Worten g. will, ...; er hat die Nachricht nicht g. wollen; man glaubt ihr die Tänzerin (sieht aus ihren Bewegungen, dass sie wirklich Tänzerin ist); du glaubst nicht, wie ich mich freue! (ich freue mich sehr); es ist so, ob du es glaubst oder nicht (ugs.; es ist wirklich so); R wers glaubt, wird selig [und wers nicht glaubt, kommt auch in den Himmel] (ugs. scherzh.; ich glaube das niemals; vgl. Mark. 16, 16); das ist doch kaum/nicht zu g. (ugs.; das ist unerhört); b) jmdm., einer Sache vertrauen, sich auf jmdn., etw. verlassen: ich glaube an ihn, an seine Ehrlichkeit; an das Gute [im Menschen] g.; an sich selbst g. (Selbstvertrauen haben); *jmdn. etw. g. machen wollen (jmdm. etw. einzureden versuchen): er wollte uns g. machen, er habe das Geld gefunden. 3. a) vom ↑"Glauben" (2 a) erfüllt sein, gläubig sein: fest, unbeirrbar g.; zu g. beginnen; b) in seinem ↑"Glauben" (2 a) von der Existenz einer Person od. Sache überzeugt sein, etw. für wahr, wirklich halten: an Gott, an die Auferstehung g.; an Seelenwanderung g.; kam ich meinem Bruder wohl vor wie einer, der noch an den Weihnachtsmann glaubt (Wilhelm, Unter 155); an Gespenster, an Wunder g.; *dran g. müssen (1. salopp; ums Leben kommen: bei dem Flugzeugabsturz mussten über 100 Menschen dran g. 2. ugs.; von etw. Unangenehmem betroffen sein, an der Reihe sein: heute muss sie dran g. und Küchendienst machen); ∙ Macht das den Kindern weis, die den Rübezahl glauben (Goethe, Götz II).
glau|ben