Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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Gift
1Gịft, das; -[e]s, -e [mhd., ahd. gift, eigtl. = das Geben, Übergabe; Gabe, zu ↑"geben"; Lehnbed. nach ↑"Dosis", dieses auch verhüll. für „Gift“ (im Sinne von „Gabe“)]: in der Natur vorkommender od. künstlich hergestellter Stoff, der nach Eindringen in den Organismus eines Lebewesens eine schädliche, zerstörende, tödliche Wirkung hat (wenn er in einer bestimmten Menge, unter bestimmten Bedingungen einwirkt): ein gefährliches, chemisches G.; die Samen der Pflanze enthalten ein G.; Wir haben ihm oft zugesehen, wenn er seinen Schlangen das G. abzapfte (Schnurre, Bart 136); G. nehmen (absichtlich Gift einnehmen); er hat dem kranken Tier G. gegeben (hat es vergiftet); das Messer schneidet wie G. (ugs.; ist sehr scharf ); Ü er hat 'n paar Tropfen G. mitbekommen, jenes feine, langsam wirkende, tödliche G., das man Verstand nennt (Ott, Haie 137); Voller G. (Gehässigkeit, Boshaftigkeit), dass die Häftlinge gewagt hatten, Trotz zu bieten, fauchte Kluttig auf Schwahl ein (Apitz, Wölfe 298); *blondes G. (ugs. scherzh.; erotisch attraktive Frau mit auffallend hellblonden Haaren); G. für jmdn., etw. sein (sehr schädlich für jmdn., etw. sein): Zugluft ist G. für alle Schnittblumen (Petra 11, 1966, 132); sein G. verspritzen (ugs.; sich sehr boshaft, gehässig äußern): Gelegenheit genug, um Ihr „Gift“ zu verspritzen und jemand zur Weißglut zu bringen (Bild und Funk 47, 1966, 83); G. und Galle speien/spucken (sehr wütend sein, sehr heftig werden; sehr böse, gehässig [auf etw.] reagieren; nach 5. Mos. 32, 33): Sie spucken G. und Galle über einen „lieben“ Kollegen (Bild 1. 6. 64, 2); auf etw. G. nehmen können (ugs.; sich auf etw. völlig verlassen können; etw. als ganz sicher betrachten können; H. u., viell. bezogen auf die ma. Gottesurteile, also urspr. ausdrückend, dass etwas so sicher ist, dass sich jmd. ohne Sorge der Giftprobe unterziehen kann): Sie fliegen raus! Darauf können Sie G. nehmen (v. d. Grün, Glatteis 42); ∙ Ich habe selbst den G. an Tausende gegeben (Goethe, Faust I, 1053); Noch spür' ich den G. nicht (Schiller, Kabale V, 7).————————
∙2Gịft, die; -, -en: Gabe, Geschenk: Des Kaisers Wort ist groß und sichert jede G. (Goethe, Faust II, 10927); Du nimmst zuletzt doch auch für deine Schriften, so wie es ist der Brauch, reichliche -en (Goethe, Zahme Xenien VIII [Trauerreglement]).
1Gịft, das; -[e]s, -e [mhd., ahd. gift, eigtl. = das Geben, Übergabe; Gabe, zu ↑"geben"; Lehnbed. nach ↑"Dosis", dieses auch verhüll. für „Gift“ (im Sinne von „Gabe“)]: in der Natur vorkommender od. künstlich hergestellter Stoff, der nach Eindringen in den Organismus eines Lebewesens eine schädliche, zerstörende, tödliche Wirkung hat (wenn er in einer bestimmten Menge, unter bestimmten Bedingungen einwirkt): ein gefährliches, chemisches G.; die Samen der Pflanze enthalten ein G.; Wir haben ihm oft zugesehen, wenn er seinen Schlangen das G. abzapfte (Schnurre, Bart 136); G. nehmen (absichtlich Gift einnehmen); er hat dem kranken Tier G. gegeben (hat es vergiftet); das Messer schneidet wie G. (ugs.; ist sehr scharf ); Ü er hat 'n paar Tropfen G. mitbekommen, jenes feine, langsam wirkende, tödliche G., das man Verstand nennt (Ott, Haie 137); Voller G. (Gehässigkeit, Boshaftigkeit), dass die Häftlinge gewagt hatten, Trotz zu bieten, fauchte Kluttig auf Schwahl ein (Apitz, Wölfe 298); *blondes G. (ugs. scherzh.; erotisch attraktive Frau mit auffallend hellblonden Haaren); G. für jmdn., etw. sein (sehr schädlich für jmdn., etw. sein): Zugluft ist G. für alle Schnittblumen (Petra 11, 1966, 132); sein G. verspritzen (ugs.; sich sehr boshaft, gehässig äußern): Gelegenheit genug, um Ihr „Gift“ zu verspritzen und jemand zur Weißglut zu bringen (Bild und Funk 47, 1966, 83); G. und Galle speien/spucken (sehr wütend sein, sehr heftig werden; sehr böse, gehässig [auf etw.] reagieren; nach 5. Mos. 32, 33): Sie spucken G. und Galle über einen „lieben“ Kollegen (Bild 1. 6. 64, 2); auf etw. G. nehmen können (ugs.; sich auf etw. völlig verlassen können; etw. als ganz sicher betrachten können; H. u., viell. bezogen auf die ma. Gottesurteile, also urspr. ausdrückend, dass etwas so sicher ist, dass sich jmd. ohne Sorge der Giftprobe unterziehen kann): Sie fliegen raus! Darauf können Sie G. nehmen (v. d. Grün, Glatteis 42); ∙
∙2Gịft, die; -, -en: Gabe, Geschenk: Des Kaisers Wort ist groß und sichert jede G. (Goethe, Faust II, 10927); Du nimmst zuletzt doch auch für deine Schriften, so wie es ist der Brauch, reichliche -en (Goethe, Zahme Xenien VIII [Trauerreglement]).