Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Gewächs
Ge|wạ̈chs, das; -es, -e [mhd. gewechse, zu 1"wachsen"]: 1. a) (aus der Erde) Gewachsenes, nicht näher charakterisierte Pflanze: seltene, tropische, unbekannte -e; Ü einmal als weite Erde gesehen zu haben, was sonst nur den Topf füllt, aus dem die kümmerlichen -e der Moral sprießen (Musil, Mann 592); b) zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Ort angebaute Pflanzen-, bes. Weinsorte: dieser Wein ist ein G. aus dem Jahrgang 1957; der Tabak ist eigenes G. (eigenes Erzeugnis, auf eigenem Boden gewachsen). 2. unnatürlicher Auswuchs an einem Organ, Wucherung des Gewebes, Geschwulst: ein gutartiges, bösartiges G.; ein G. im Unterleib; ein G. operieren. 3. (salopp) bestimmter Menschentyp; Mensch, wie er sich in einer bestimmten Art herausgebildet hat: ein ... blauäugiger Junge, ... ein echtes, helles Berliner G. (Fallada, Jeder 195); ahnt denn so ein dürftiges, verquollenes G., wie schwer es ist, ... die Wahrheit zu sagen? (Tucholsky, Werke II, 49); »Unser Zwischenbericht hatte die zentralen Ideologeme der SED attackiert: Faschismus sei ein Produkt des Monopolkapitals, und weil es den in der DDR nicht gibt, könnten die Neonazis nur das Produkt von »politisch-ideologischer Diversion« aus dem bösen Westen sein. Wir aber hatten herausgefunden, dass die braunen -e auf unserem eigenen Mist entstanden waren.« (Woche 19. 12. 97, 6).
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