Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Gewerbe
Ge|wẹr|be, das; -s, - [mhd. gewerbe = Geschäft, Tätigkeit, zu ↑"werben"]: 1. [selbstständige] dem Erwerb dienende berufliche Tätigkeit (nicht in Bezug auf freie Berufe u. Berufe in Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei u. Bergbau): ein ehrliches, einträgliches, schmutziges, ambulantes G.; das G. des Bäckers; ein G. ausüben, betreiben; im grafischen G. tätig sein; In der anderen Mansarde ging Tilly ihrem G. (der Prostitution) nach (Jaeger, Freudenhaus 91); Seine Suche nach Leuten, die sich ein G. aus der heimlichen Überführung Ostdeutscher machten (die die heimliche Überführung Ostdeutscher wie ein Gewerbe betrieben; Johnson, Ansichten 161); *das horizontale, (selten:) ambulante G. (ugs. scherzh.; 1. die Prostitution. 2. die Gesamtheit der Prostituierten); das älteste G. der Welt (verhüll. scherzh.; die Prostitution): Jetzt, am Dienstag bei der „Galgentoni“, wird das älteste G. der Welt zum Mittelpunkt einer deftigen Story (Hörzu 19, 1972, 8); sich ein G. machen (sich unter einem Vorwand in jmds. Nähe aufhalten od. vorgeben, irgendwo etw. zu tun zu haben, um etw. zu erfahren, sich bemerkbar zu machen u. a.): Oder sie hat sich ein G. bei Ihnen machen wollen (Fallada, Herr 98); machte sie sich G. für Umwege durch die Gegend (Johnson, Ansichten 99). 2. [produzierende] kleine u. mittlere Betriebe, [Handels]unternehmen; Bereich der gewerblichen Tätigkeit: Handwerk und G. fördern. 3. (schweiz.) Gehöft u. dazu gehörender Grundbesitz eines Bauern; landwirtschaftlicher Betrieb: 1955 hatte die Zahl der G. unter 10 Hektaren 9 830 betragen; zehn Jahre später waren es noch 5 806 (NZZ 22. 8. 72, o. S.).
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