Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
$
&
-
1
5
A
B
C
D
E
F
[G]
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
`
£
¥
Œ
Α
Β
Γ
Δ
Ε
Ζ
Η
Θ
Ι
Κ
Λ
Μ
Ν
Ξ
Π
Ρ
Σ
Τ
Ϋ
Χ
Ω
Getto
Gẹt|to, Ghetto, das; -s, -s [ital. ghetto, H. u.; viell. aus dem Hebr. od. aus ital. getto = Gießerei (wegen der Nachbarschaft des ersten in Venedig belegten Judenviertels zu einer Kanonengießerei, nach der dieser Stadtteil schon vorher geheißen haben könnte)]: a) abgeschlossenes Stadtviertel, in dem die jüdische Bevölkerung abgetrennt von der übrigen Bevölkerung leben musste: die -s von Warschau; der Religionslehrer Salomo aus dem mährischen Getto (Fischer, Wohnungen 13); im G. leben; Die im Mittelalter in Europa weit verbreitete Übung der Juden, sich in geschlossenen Gettos anzusiedeln, wurde in der Periode des Absolutismus zwangsweise in der Mehrzahl der Staaten durchgeführt (Fraenkel, Staat 142); b) (meist abwertend) Stadtviertel, in dem diskriminierte Minderheiten, Ausländer od. auch privilegierte Bevölkerungsschichten zusammenleben: die -s der Schwarzen; angesichts der neuen Gettos in unseren Städten (Welt 1. 11. 74, 4); die Ausländer wohnen, leben hier in -s; Ü ein G. der Reichen, Alten, Homosexuellen; Die Armeeführer waren ... vorsichtig genug, ihre Verbände aus den Städten herauszunehmen und in Gettos fern der Bevölkerung zu konzentrieren (Spiegel 20, 1975, 78); c) bestimmter (sozialer, wirtschaftlicher o. ä.) geistiger od. seelischer Bezirk, aus dem man sich nicht entfernen kann: es mag Leute geben, die zu ihm (= Christus) beten; aber bleibt das nicht auf das Getto des Seelenlebens beschränkt? (Thielicke, Ich glaube 248); wenn die wirtschaftlichen Beziehungen des Landes noch stärker ... aus dem osteuropäischen Getto ausbrechen (MM 21. 8. 69, 2); Der sonst im Getto der 30 Prozent gefangenen CDU gelang ... ein befreiender Sprung nach vorn (MM 5. 3. 74, 2).
Gẹt|to, Ghetto, das; -s, -s [ital. ghetto, H. u.; viell. aus dem Hebr. od. aus ital. getto = Gießerei (wegen der Nachbarschaft des ersten in Venedig belegten Judenviertels zu einer Kanonengießerei, nach der dieser Stadtteil schon vorher geheißen haben könnte)]: a) abgeschlossenes Stadtviertel, in dem die jüdische Bevölkerung abgetrennt von der übrigen Bevölkerung leben musste: die -s von Warschau; der Religionslehrer Salomo aus dem mährischen Getto (Fischer, Wohnungen 13); im G. leben; Die im Mittelalter in Europa weit verbreitete Übung der Juden, sich in geschlossenen Gettos anzusiedeln, wurde in der Periode des Absolutismus zwangsweise in der Mehrzahl der Staaten durchgeführt (Fraenkel, Staat 142); b) (meist abwertend) Stadtviertel, in dem diskriminierte Minderheiten, Ausländer od. auch privilegierte Bevölkerungsschichten zusammenleben: die -s der Schwarzen; angesichts der neuen Gettos in unseren Städten (Welt 1. 11. 74, 4); die Ausländer wohnen, leben hier in -s; Ü ein G. der Reichen, Alten, Homosexuellen; Die Armeeführer waren ... vorsichtig genug, ihre Verbände aus den Städten herauszunehmen und in Gettos fern der Bevölkerung zu konzentrieren (Spiegel 20, 1975, 78); c) bestimmter (sozialer, wirtschaftlicher o. ä.) geistiger od. seelischer Bezirk, aus dem man sich nicht entfernen kann: es mag Leute geben, die zu ihm (= Christus) beten; aber bleibt das nicht auf das Getto des Seelenlebens beschränkt? (Thielicke, Ich glaube 248); wenn die wirtschaftlichen Beziehungen des Landes noch stärker ... aus dem osteuropäischen Getto ausbrechen (MM 21. 8. 69, 2); Der sonst im Getto der 30 Prozent gefangenen CDU gelang ... ein befreiender Sprung nach vorn (MM 5. 3. 74, 2).