Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Gesetz
Ge|sẹtz, das; -es, -e [mhd. gesetze, gesetzede, ahd. gisezzida, eigtl. = Festsetzung, zu ↑"setzen"]: 1. vom Staat festgesetzte, rechtlich bindende Vorschrift: ein strenges, einschneidendes G.; das G. zum Schutz der Jugend; das neue G. sieht das vor; ein G. tritt in Kraft; ein G. einbringen, beraten, beschließen, erlassen, verabschieden, annullieren; ein G. anwenden; die -e einhalten, brechen; Würden die Sozialdemokraten ... -e auch für die Schwachen machen? (Kühn, Zeit 71); gegen die -e verstoßen; auf dem Boden der -e stehen (sich den Gesetzen entsprechend verhalten); eine Lücke im G. finden (einen im Gesetz nicht berücksichtigten Fall ausnutzen); mit dem G. in Konflikt geraten (straffällig werden); im G. (Gesetzbuch) nachschlagen; vor dem G. sind alle gleich (bei der Rechtsprechung sollen keine Unterschiede nach Klasse, Hautfarbe, Geschlecht, Religion o. Ä. gemacht werden). 2. einer Sache innewohnendes Ordnungsprinzip; unveränderlicher Zusammenhang zwischen bestimmten Dingen u. Erscheinungen in der Natur: das G. vom freien Fall; das G. von Angebot u. Nachfrage; ein ewiges G. der Natur; das war gewissermaßen das G., wonach wir 1946 antraten (Dönhoff, Ära 15; nach Goethe, Urworte. Orphisch); *das G. der Serie (Wahrscheinlichkeit, dass ein bisher immer gleiches Ereignis auch weiterhin eintreten wird): nach dem G. der Serie verliert die Mannschaft; das G. des Handelns (zwingende Notwendigkeit zu handeln): sich das G. des Handelns aufzwingen lassen; das G. des Dschungels (Gesetz- u. Rechtlosigkeit; Verhaltensweise, für die jedes Mittel erlaubt scheint). 3. feste Regel, Richtlinie, Richtschnur: ein ungeschriebenes G.; Da ist es ein G. der Kollegialität, ... dass ich ihm unter die Arme greife (Maass, Gouffé 298); das ist ihm oberstes G.; sich an die -e des Dramas halten; R das ist ein G. von Medern und Persern (das ist ein unumstößliches Gesetz, eine feste Regel).
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