Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Geld
Gẹld, das; -[e]s, -er [mhd. gelt = Zahlung, Vergütung, Einkommen, Wert; dann: geprägtes Zahlungsmittel, ahd. gelt = Zahlung; Lohn; Vergeltung, zu ↑"gelten"; urspr. = Vergeltung; Abgabe]: 1. vom Staat geprägtes od. auf Papier gedrucktes Zahlungsmittel: bares G.; großes G. (Scheine); kleines G. (Münzen); das ist hinausgeworfenes G. (eine unnütze, sinnlose Ausgabe); Bis vor einigen Jahren hätten sie immer ein Dienstmädchen gehabt. Das sei rausgeworfenes G. gewesen. Die Mädchen hätten nichts getan und geklaut (Chotjewitz, Friede 63); leichtes G. (Geld, das ohne große Mühe verdient werden kann); schmutziges (auf unredliche Weise erworbenes) G.; Als es um den Beruf ging, mussten sie sich entscheiden zwischen schnellem G. (Geld, das man sofort bekommt) und systematischer Arbeit (Bieler, Bär 440); tägliches G. (Bankw.; zwischen den Banken od. am Geldmarkt gehandeltes Geld, das täglich kündbar ist); heißes G. (1. Wirtsch.; Geld, das, um größeren Gewinn zu erzielen, je nach Zinshöhe in andere Länder fließt [LÜ von engl. hot money]. 2. durch Raub, Erpressung u. Ä. erworbene Münzen u. Noten, deren Nummern möglicherweise notiert wurden u. die der Erwerber deshalb schnell wieder abstoßen will); G. [von der Bank, vom Sparbuch] abheben; G. wechseln; G. [ein]kassieren; G. fälschen; Wenn ein biederer Verein sich Stars ... holt und viel G. investiert, ist's mit provinzieller Betulichkeit schnell vorbei (Kicker 82, 1981, 20); ich habe bis siebzehn zu Hause gewohnt und habe nie einen Pfennig G. abgeben brauchen (Fichte, Wolli 194); [kein] G. für einen Rat nehmen; das kostet viel G. (ist teuer); viel G. für etw. bezahlen müssen; das ist sein G. wert (ist von guter Qualität u. rechtfertigt seinen Preis); G. verdienen; diese Idee bedeutet bares G. (bringt Gewinn); G. scheffeln (ugs.; viel Geld verdienen, zusammenraffen); G. waschen (Jargon; eine Geldwäsche vornehmen); Bauboom mit gewaschenem G. (Jargon; einer Geldwäsche unterzogenem Geld; Spiegel 10, 1992, 158); da mache ich nicht mehr mit, ich will jetzt G. sehen (ugs.; Geld dafür haben); Mindestens sieben Monate muss das Stück vor ausverkauftem Haus laufen, bis die Spekulanten G. sehen (ugs.; Gewinn machen; Spiegel 2, 1986, 5); etw. für teures G. erwerben; für sein [gutes] G. kann er auch etwas verlangen; In unserem Dorf lebte eine alte Frau, die kam für G. vorlesen (Brot und Salz 17); mit G. nicht umgehen können (verschwenderisch sein); Da sie seiner Ansicht nach nicht mit G. umgehen kann, besorgt er ... einen Teil der Einkäufe (Chotjewitz, Friede 13); G. flüssig machen (sich durch Verkauf von Wertpapieren o. Ä. Bargeld beschaffen); sein G. arbeiten lassen (ausleihen, investieren u. dafür Zinsen bekommen); Politik des leichten/des teuren -es (Wirtsch.; Regelung der Nachfrage nach Krediten durch niedrige od. hohe Zinsen); Sie kauft sich ihre Kleider jetzt alleine und vom eigenen G. (Chotjewitz, Friede 178); der Traum vom großen G. (Reichtum); R da kommt G. zu G. (ein reicher Mann und eine reiche Frau heiraten); G. verdirbt den Charakter; Spr G. stinkt nicht (nach dem Ausspruch „Non olet“ Kaiser Vespasians, der mit diesen Worten seinem Sohn Titus auf dessen Tadel hin, dass er die Bedürfnisanstalten besteuert habe, das erste aus dieser Steuer eingenommene Geld unter die Nase gehalten haben soll); G. regiert die Welt; G. allein macht nicht glücklich [scherzh. Hinzufügung: aber es beruhigt]; wenn es ums G. geht, hört die Freundschaft auf; *G. und Gut (geh.; der gesamte Besitz); hier liegt das G. auf der Straße (hier kann man leicht zu Geld kommen); jmdm. rinnt das G. durch die Finger (jmd. ist verschwenderisch); [das große, leichtes] G. machen (ugs.; [viel] Geld verdienen; LÜ von engl. to make money): ein erfolgreicher Rechtsanwalt ... Das große G. aber machte er als Personalberater (Konsalik, Promenadendeck 40); sein G. unter die Leute bringen (ugs.; rasch ausgeben); sein G. durch die Gurgel jagen (ugs.; alles Geld vertrinken); jmdm. das G. aus der Tasche ziehen (ugs.: 1. zum eigenen Vorteil jmdn. dazu bringen, dass er immer wieder Geld ausgibt. 2. jmdm. eine überhöhte Rechnung ausstellen); G. wie Heu haben; im G. schwimmen (ugs.; sehr reich sein); sein G. [mit beiden Händen] auf die Straße werfen/zum Fenster hinauswerfen/zum Schornstein hinausjagen (ugs.; sehr verschwenderisch sein); nicht für G. und gute Worte (ugs.; auf keinen Fall, um keinen Preis); ins G. gehen/laufen (ugs.; viel Geld kosten, teuer werden): der aufgeblähte Baukonzern leistete sich diverse Fehlschläge, die mächtig ins G. gingen (Spiegel 32, 1980, 27); zu G. kommen (reich werden); etw. zu G. machen (verkaufen). 2. größere [von einer bestimmten Stelle stammende, für einen bestimmten Zweck vorgesehene] Summe: öffentliche -er; die -er für den Bau dieser Straße müssen vom Land und von den Kommunen aufgebracht werden; er hat das G./die [ihm anvertrauten] -er veruntreut; über das nötige G./die nötigen -er verfügen. 3. (Börsenw.) kurz für ↑"Geldkurs": US-Dollar = DM 1,87 Geld (Abk.: G).
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