Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Gedanken
Ge|dạn|ke, der; -ns, -n, (veraltet:) {{al}}Ge|dạn|ken, {{/al}}der; -s, - [mhd. gedanc, ahd. gidanc, zu ↑"denken"]: 1. a) etw., was gedacht wird, gedacht worden ist; Überlegung: gute, vernünftige Gedanken; dieser Gedanke liegt mir fern, verfolgt mich, tröstet mich; weil das Essen am Boden gemeinhin gemütlicher ist als im engen Flugzeugsitz, liegt der Gedanke nahe, den unfreiwilligen Aufenthalt im Restaurant zu verbringen (a & r 2, 1997, 116); ein Gedanke ging mir durch den Kopf; mir drängt sich der Gedanke auf, dass das nicht stimmt; Ein solcher Gedanke, so einfach er sein mag und so sehr er sich auch aufdrängt, scheint Peter de Mendelssohn fremd (Reich-Ranicki, Th. Mann 255); Dieser Gedanke hat mich anfangs ein wenig bekümmert (Hildesheimer, Legenden 155); einen Gedanken fassen, aufgreifen, fallen lassen, in Worte kleiden, zu Ende denken, nicht mehr loswerden; Gedanken an jmdn., etw. verschwenden; auf einen Gedanken kommen, verfallen; es ist mir ein schrecklicher Gedanke (eine schreckliche Vorstellung), dass du verärgert bist; seine Gedanken sammeln (sich konzentrieren); seinen Gedanken nachhängen, sich seinen Gedanken überlassen ([nach]sinnen); sich an einen Gedanken klammern (ängstlich, krampfhaft daran festhalten u. Hoffnung damit verbinden); jmdn. auf andere Gedanken bringen (jmdn. ablenken); [ganz] in Gedanken verloren, versunken sein; Er hatte gradaus gestarrt, offensichtlich in Gedanken (Frisch, Montauk 30); ich war [ganz] in Gedanken (gedankenverloren, zerstreut, habe nicht aufgepasst); das habe ich in Gedanken (ohne es zu wollen, zu wissen) getan; mit seinen Gedanken woanders, nicht bei der Sache sein (gedankenverloren, unaufmerksam sein); als versuche er, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen (Müthel, Baum 223); einige davon haben sich scheinbar schon mit dem Gedanken an den Gang in die Zweitklassigkeit angefreundet (Kicker 6, 1982, 38); R Gedanken sind [zoll]frei (was man denkt, kann einem keiner vorschreiben); der erste Gedanke ist nicht immer der beste; *[jmds.] Gedanken lesen [können] (erraten [können]); sich Gedanken [über jmdn., etw./wegen jmds., einer Sache] machen (sich [um jmdn., um etw.] sorgen): „Mach dir keine Gedanken“, meinte er, als ich ihm zu verstehen gab, wie ungern ich ihn in dieser morbiden Umgebung zurückließ (Ziegler, Konsequenz 232); sich über etw. Gedanken machen (über etw. länger nachdenken): Vetten sprach mit Persönlichkeiten, die sich über die Zukunft des Fernsehens Gedanken machen (Hörzu 22, 1976, 26); b) das Denken an etw.: bei dem Gedanken [daran] wurde ihr unheimlich zumute; der bloße Gedanke [daran] macht ihn wütend; *kein Gedanke [daran]! (ugs.; keinesfalls, unmöglich, das kommt nicht infrage!). 2. Meinung, Ansicht: über etw. seine eigenen Gedanken haben; sie tauschten ihre Gedanken [über das Buch] aus. 3. Einfall; Plan, Absicht: ein verwegener, großartiger Gedanke; da kam ihr ein rettender Gedanke; das bringt mich auf einen Gedanken; einen Gedanken in die Tat umsetzen; auf dumme Gedanken kommen (ugs.; etw. tun, was für nicht richtig, für unklug gehalten wird); Im Sommer 1959 hatte er mit dem Gedanken gespielt, sich ... zum Bundespräsidenten wählen zu lassen (W. Brandt, Begegnungen 42); er habe sich schon ... ernsthaft mit dem Gedanken getragen, seinen Job ... hinzuschmeißen (Becker, Tage 151). 4. Begriff, Idee: der [tragende] Gedanke eines vereinten Europas; der Gedanke der Freiheit. 5. *[um] einen Gedanken (landsch.; ein wenig): der Mantel könnte [um] einen Gedanken länger sein.
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