Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
fühlen
füh|len [mhd. vüelen, ahd. fuolen, eigtl. wohl = tasten]: 1. a) mit dem Tastsinn, den Nerven wahrnehmen; körperlich spüren: einen Schmerz, die Wärme der Sonne f.; er fühlte sein Herz schlagen; er hat sein Ende kommen f./gefühlt; b) tastend prüfen, feststellen: [jmdm.] den Puls f.; man kann die Beule am Kopf f. 2. seelisch empfinden: etw. instinktiv f.; Achtung für jmdn., Mitleid mit jmdm. f.; er fühlte, dass er auf dem richtigen Weg war; sie ließ ihn ihre Verachtung f. (zeigte sie ihm); sie fühlen als Franzosen (fühlen sich zu den Franzosen gehörig); ein fühlendes Herz (ein Mensch, der Mitgefühl hat); Ein guter treuer Kerl wird gemisshandelt, und der Schwester lässt man's auch f., dass sie - (Iffland, Die Hagestolzen I, 5). 3. tastend nach etw. suchen: er fühlte sofort, ob seine Brieftasche noch vorhanden sei; [im Dunkeln] nach dem Lichtschalter f. 4. a) von seinem körperlichen od. seelischen Zustand, von seiner Lage, Situation o. Ä. eine bestimmte Empfindung haben: sich krank, besser, geborgen, einsam f.; überall fühlt er sich überwacht; sie fühlt sich seit gestern nicht wohl; wie fühlen Sie sich?; Sie fühlt sich nicht (ugs.; es geht ihr nicht gut; Brot und Salz 359); b) sich in seinem Gefühl für etw. halten: sich schuldig, betrogen f.; sie fühlte sich verpflichtet, ihm zu helfen; sich für etw. verantwortlich, nicht zuständig f.; sich beengt, bedroht f.; ich fühle mich hier fremd; c) (ugs.) auf etw. stolz u. davon ganz durchdrungen sein: er fühlt sich mächtig [in seiner neuen Würde]; sich als große Heldin f.; der fühlt sich aber [nachdem er leitender Angestellter geworden ist]!
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