Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
fromm
frọmm [mhd. vrum, vrom = nützlich, brauchbar, auch: tüchtig, tapfer, rechtschaffen, entstanden aus ahd. Fügungen wie fruma wesan = ein Nutzen sein, zu: fruma, ↑"frommen"]: 1. a) vom Glauben an Gott geprägt; gläubig, religiös: ein -er Mensch, Christ; In die steinernen Fliesen ... sind ... Grabplatten eingelassen, unter denen vor Zeiten ... -e Wohltäter bestattet wurden (Fest, Im Gegenlicht 404); Nazis gäbe es keine mehr, die hätten sich verkrümelt oder seien mit einem Schlag f. geworden (Härtling, Hubert 202); f. sein; b) scheinheilig: etwas mit -em Augenaufschlag sagen; -es (Frömmigkeit vortäuschendes) Getue. 2. (veraltet) rechtschaffen, tüchtig: ein -er Mann; ∙ es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt (nach Schiller, Tell IV, 3). 3. (von bestimmten Tieren) leicht lenkbar, gehorsam; nicht tückisch: ein -es Pferd; der Stier ist f. wie ein Lamm.
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