Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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folgen
fọl|gen [mhd. volgen, ahd. folgēn, H. u.]: 1. a) nachgehen; hinter jmdm., etw. hergehen: jmdm. heimlich, unauffällig, in einigem Abstand, auf dem Fuße, auf den Fersen, auf Schritt und Tritt, ins Haus f.; einer Spur f.; nur wenige Personen folgten dem Sarg (waren bei der Beerdigung anwesend); jmdm. mit den Augen, mit den Blicken f. (hinter jmdm. hersehen); gefolgt von verschiedenen Würdenträgern, betrat er den Saal; Ü Der erste Scheinwerfer folgte dem Vater, der zweite hob sich zum anderen Ufer (Simmel, Stoff 28); Der Küstenweg folgte den buchtigen Einschnitten (verlief ihnen entsprechend) in den Kalksteinmassen (Andres, Liebesschaukel 87); b) [später] nachkommen: seine Familie folgte ihm ins Ausland; Ü er folgte ihr in den Tod (geh.; 1. er starb kurz nach ihrem Tod. 2. er nahm sich auf ihren Tod hin das Leben); c) mit Verständnis zuhören; verstehend nachvollziehen: einem Gespräch, einer Gerichtsverhandlung, dem Unterricht f.; wir sind der Rednerin, dem Vortrag aufmerksam, gespannt, konzentriert, mit Interesse gefolgt; ich konnte seinen Gedankengängen nicht f. (konnte sie nicht verstehen); kannst du mir [geistig] f.? (oft scherzh.; verstehst du überhaupt, was ich meine?); wo er im ersten Rang ... atemlos den Klängen und Vorgängen des »Fidelio« hatte f. dürfen (Th. Mann, Buddenbrooks 363); d) in der gleichen Weise od. ähnlich wie jmd. handeln; sich nach jmdm., etw. richten; etw. mitmachen: er ist mir nicht immer, nicht in allen Stücken gefolgt; die Frauen folgen der Mode; wir können dem Kurs der Regierung nicht weiter f.; Die nichtsozialistischen Parteien folgten im Kaiserreich nur zögernd dem Beispiel der SPD (Fraenkel, Staat 102); Dem Geist der Zeit folgend schlossen sie ... einen Vertrag (Hofstätter, Gruppendynamik 117). 2. a) einer Aufforderung o. Ä. entsprechend handeln, sich von etw. leiten lassen : jmds. Rat, Drängen, Anordnungen, Befehlen f.; seiner inneren Stimme f.; dass ich immer meinen Gefühlen gefolgt bin (Brecht, Groschen 357); die Neigung, seiner Fantasie ... bedingungslos zu f. (Jens, Mann 39); b) gehorchen : das Kind will nicht f.; der Hund folgt [ihm] aufs Wort. 3. zeitlich nach jmdm., etw. kommen, sich anschließen : jmdm. im Amt f.; dem/auf den Winter folgte ein nasses Frühjahr; auf Karl den Großen folgte (sein Nachfolger war) Ludwig der Fromme; [die] Fortsetzung folgt [in der nächsten Nummer]; sie schreibt wie folgt (folgendermaßen); weil ... den „Gesprächen“ keinesfalls Taten folgen (Bodamer, Mann 124); Meine Glieder zittern, ein Schweißausbruch folgt auf den anderen (Fallada, Trinker 90); folgender überraschende Anblick; nach folgendem wirksamen Prinzip; er sprach folgende [beleidigende/(seltener:) beleidigenden] Worte; ich möchte dir Folgendes (dies), das Folgende (die folgende Sache) berichten; am folgenden (nächsten) Abend; im Folgenden, auf den folgenden Seiten werde ich darlegen, wie ... 4. sich mit logischer Konsequenz aus etw. ergeben : daraus/aus seinen Darlegungen folgt, dass ...; daraus kann für uns nur eines f. (daraus können wir nur eine Konsequenz ziehen); Was folgt aus all dem (was ist die Folge, was steht zu erwarten) für die Zukunft? (Dönhoff, Ära 177).
fọl|gen