Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
flüchtig
flụ̈ch|tig [mhd. vlühtec, ahd. fluhtīc = fliehend, zu 1"Flucht"]: 1. auf der 1"Flucht" (1 a) befindlich, geflüchtet: ein -es (schnell, fluchtartig davonlaufendes) Reh; Zur Ermittlung des -en Fahrers sind ... Unfallzeugen um sachdienliche Hinweise gebeten (Saarbr. Zeitung 20. 12. 79, 24); die Täter sind f.; Seine Distanz zu dem Flüchtigen betrug gute zweihundert Meter (Zwerenz, Quadriga 98); *f. gehen (landsch.; die 1"Flucht" 1 a ergreifen, fliehen): Die Streifenbeamten folgen den Tätern, die ihr Opfer noch nach Geld durchsucht hatten, bevor sie f. gingen (MM 13. 10. 71, 5). 2. a) von kurzer Dauer [u. geringer Intensität]; im Vorübergehen, nebenbei [erfolgend]: ein -er Blick; ein -er Kuss; ich entziehe mich gern den nur -en Berührungen (Jahnn, Nacht 43); ein -er Handstand (Turnen; nur angedeuteter Handstand); sein Blick streifte sie f.; Er hatte den ganzen Tag über nur zweimal an Evelyn gedacht und ganz f. (Baum, Paris 49); b) oberflächlich, ungenau: einen -en Eindruck von jmdm., einer Sache haben; dass ein großer Teil dieses Versuches, bei -em Überschlag etwa ein Drittel des Manuskripts, aus Zitaten bestehen wird (Jens, Mann 10); ich kenne ihn nur f.; c) zu rasch u. unkonzentriert u. daher fehlerhaft: eine sehr -e Arbeit; f. arbeiten. 3. rasch vorübergehend, nicht lange bestehend, vergänglich: -e Augenblicke des Glücks; Solche Konstellationen bleiben nicht. Sie sind f. (Dönhoff, Ära 114). 4. (Chemie) rasch verdunstend: ein -es Öl; ein Verfahren zur Trennung gemischter Substanzen in ihre -en und weniger -en Einzelteile (Süskind, Parfum 129); Alkohol ist leicht f.
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