Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
fliehen
flie|hen [mhd. vliehen, ahd. fliohan, H. u.]: 1. sich eilig entfernen, um sich vor einer Gefahr in Sicherheit zu bringen; (vor etw., jmdm.) davonlaufen : vor dem Feind, vor einem Unwetter f.; sie floh entsetzt aus dem Haus; ins Ausland f.; der Gefangene ist bei Nacht über die Grenze geflohen; Fünf deutsche Divisionen flohen ... nach Osten (Plievier, Stalingrad 86); die polizeiliche Vorhut sah die letzten Besetzer gerade noch über die Dächer f. (Spiegel 13, 1989, 23); bei Kriegsende mussten sie f. (die Heimat verlassen); Wir müssen nur einfach f. ..., zum Beispiel nach Spanien (Th. Mann, Krull 254); Ü die Zeit flieht (dichter.; verrinnt schnell; nach lat. tempus fugit); das Motorengeräusch floh wie Wolkenschatten (Gaiser, Jagd 31). 2. (geh.) vor jmdm., etw. ausweichen; meiden : die Gesellschaft, den Lärm der Stadt f.; Offenbar fliehen die Bewohner die neuen Quartiere und drängen sich an den Abenden auf den Straßen und Plätzen der älteren Stadtteile zusammen (Fest, Im Gegenlicht 50); Ü der Schlaf flieht mich seit Tagen (geh.; ich kann seit Tagen nicht schlafen). 3. a) Ich ... flohe nach Deutschland mit meiner Wärterin (Schiller, Kabale II, 3); ∙ b) <2. u. 3. Pers. Sg. u. Imperativ fleuchst, fleucht, fleuch!:> Fleuch auf der Stelle! (Schiller, Räuber III, 1).
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