Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
finster
fịns|ter [mhd. vinster, ahd. finstar, wahrsch. dissimiliert aus gleichbed. mhd. dinster, ahd. dinstar, verw. mit ↑"Dämmerung"]: 1. [sehr] dunkel, ohne Licht: ein -er Raum; die Nacht war f. und stürmisch; es wird schon f. (die Nacht bricht herein); Schließlich wird f. gemacht. Die Jalousien sind herabgelassen (Fussenegger, Haus 300); im Finstern den Lichtschalter suchen; Ü das -e (geistig unaufgeklärte) Mittelalter; Wissen Sie ..., wo Ihre dickbusigen Hausmütterchen hingehören? ... In die -ste Provinz (Prodöhl, Tod 16); es waren -e (trostlose, schlimme) Zeiten; Schon 1983 wird als weiteres -es Jahr in die ... Nachkriegsgeschichte der italienischen Wirtschaft eingehen (Dolomiten 1. 10. 83, 1); *im Finstern tappen (↑"dunkel"): bei dem Verbrechen, in dieser Sache tappt die Polizei noch völlig im Finstern. 2. dunkel, düster erscheinend u. dadurch unheimlich: eine -e Gasse, Kneipe; das Gebäude wirkt f.; Säulen, Tempel, Fabriken, ein -er Wald aus Schornsteinen (Koeppen, Rußland 132); den schwarzen Obelisken ..., diesen -en Steinfinger, der aus der Erde in den Himmel zeigt (Remarque, Obelisk 290). 3. anrüchig, zwielichtig: eine -e Gestalt begegnete ihnen; seine Pläne waren f.; eine -e (undurchschaubare) Angelegenheit. 4. verdüstert, unfreundlich, feindselig wirkend: eine -e Miene; Er saß oft lange - in -em Nachdenken - ... über sich selbst gebeugt (Musil, Törleß 15); Studenten seien sie ..., geben sie etwas f. zu verstehen (NZZ 14. 4. 85, 23); jmdn. f. ansehen; Mit einem Wurm im Herzen verließ er das Haus und war f. entschlossen (Geissler, Wunschhütlein 118).
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