Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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fetzen
fẹt|zen: 1. [mit Wucht] ab-, herunterreißen : sie fetzten die Wahlplakate von den Tafeln; der Sturm fetzt die Blätter von den Bäumen; Auf dem Weg zur ersten Kriegschristmette hatte ihm ein verirrtes Gewehrgeschoss den Vorderreifen von der Felge gefetzt (Kant, Impressum 179). 2. (ugs.) a) sich sehr schnell fortbewegen; ↑"wetzen" (2) : über die Autobahn f.; sie fetzte mit dem Rad um die Ecke; Ich ... fetzte durch den Saal und machte ihnen auch noch den Kasatschok, und die flippten aus (Lindenberg, El Panico 212); Die Kugeln fetzten (zischten) über die Theke und zerschmetterten eine Reihe von Flaschen (MM 22./23. 11. 80, 24); b) schnell irgendwohin bringen : drei junge Schlägertypen, die fetzten jedem ... einen Zettel in die Hand (M. Walser, Seelenarbeit 97); In dieser Nacht bekamen wir einen Bombenteppich in die Batterie gefetzt (Lentz, Muckefuck 258); Himmelsmelodien, die der Scheißkerl Mozart in unerschöpflichem Leichtsinn bloß so aufs Papier fetzt (schnell hinschreibt; Spiegel 10, 1981, 218). 3. (ugs.) sich heftig streiten : Die Genossen fetzten sich über Gewerbeparks und Industrieansiedlung (Woche 17. 1. 97, 9). 4. (ugs.) mitreißen, begeistern : der Sound, die Musik fetzt; Für den nötigen Dampf sorgen ... die beiden Gitarristen mit fetzenden Soli (Hörzu 26, 1980, 96); das fetzt (das reißt mit, erweckt Begeisterung, ist toll).
fẹt|zen