Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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fesseln
fẹs|seln [spätmhd. vesseln, für mhd. veʒʒeren, ahd. feʒʒarōn, zu 1↑"Fessel"]: 1. durch Anlegen von 1Fesseln od. Festbinden an etw. seiner Bewegungsfreiheit berauben: ich fessele, fessle ihn [an einen Pfahl]; jmds. Hände, jmdn. an den Händen f.; der Gefangene war gefesselt und geknebelt; Ü der Kranke war ans Bett, an den Rollstuhl gefesselt; seine Geschäfte fesseln ihn an die Stadt (halten ihn in der Stadt fest); feindliche Truppen durch einen Scheinangriff f. (binden; auf sich ziehen, dass sie nicht woanders eingesetzt werden können); eine Religion, die ... die Armen durch Almosenspenden an sich zu f. verstand (Thieß, Reich 200). 2. in Bann halten, faszinieren; jmds. Aufmerksamkeit stark beanspruchen: das Buch, die Erzählung, der Film, der Unterricht, die Arbeit, der Anblick, die Frau fesselte ihn; der Beruf des Diplomaten hat ihn offenbar nicht sonderlich gefesselt, denn er gab ihn schon zehn Jahre später wieder auf (Dönhoff, Ostpreußen 30); das Geschehen fesselte die Aufmerksamkeit des Publikums; der kleine Mann fesselte durch seine vitale und geistige Energie (Niekisch, Leben 275); ein fesselnder (interessanter) Vortrag; ein fesselnd geschriebenes Buch; Die Kraftprobe der ungleichen Männer war für die Frauen ein fesselndes Schauspiel (Jaeger, Freudenhaus 262). 3. (Ringen) a) den Arm od. das Bein des Gegners einklemmen u. blockieren; b) den Gegner so greifen, dass er sich nicht mehr befreien kann.
fẹs|seln