Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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fangen
fạn|gen [nach dem Vorbild von mniederd. vangen rückgeb. aus dem Prät. u. 2. Part. von mhd. vā(he)n, ahd. fāhan, eigtl. = greifen, fassen]: 1. a) (ein Tier [das man verfolgt, gejagt hat]) ergreifen, zu fassen bekommen; in seine Gewalt bekommen u. der Freiheit berauben: Vögel, Fische [mit dem Netz] f.; die Katze hat eine Maus gefangen; Die Maikäfer, die sie f. würden, sollte der Leo am Sonntagvormittag beim Eingang zum Tierpark verkaufen (Sommer, Und keiner 104); drei Affen im Käfig gefangen halten; b) jmdn. (der gesucht, verfolgt wird) festnehmen, fassen: alle wollten helfen, den Dieb zu f.; die gefangenen Soldaten; sich gefangen geben; jmdn. viele Jahre gefangen (in Gefangenschaft) halten; Die beiden waren ... russische Zivilisten, die nicht daran dachten, einen deutschen General gefangen zu nehmen (Plievier, Stalingrad 328); er wurde von einem Stoßtrupp gefangen genommen; jmdn. gefangen setzen (geh. veraltend; festnehmen u. festsetzen); gefangen sitzen (veraltet; im Gefängnis, in Haft sitzen); Ü so leicht lasse ich mich nicht f. (ugs.; überlisten); ihre Erzählung hatte uns ganz gefangen (in ihren Bann geschlagen, gefesselt), gefangen gehalten (unsre Aufmerksamkeit anhaltend in Anspruch genommen); sie war von ihm ganz gefangen (fasziniert); die Musik, ihr Anblick, die Aufgabe nahm ihn ganz gefangen; jmds. Aufmerksamkeit gefangen nehmen (in Anspruch nehmen); sogleich hatte die liebliche Erscheinung des Grooms seine Sinne gefangen genommen (Jahnn, Nacht 26); c) in eine Falle, an ein Hindernis geraten u. nicht mehr loskommen: der Fuchs hat sich im Tellereisen gefangen; Ü der Wind fängt sich im Schornstein; er hat sich in der eigenen Schlinge gefangen (hat sich selbst überführt, kann sich nicht mehr herausreden). 2. nach etw., was geworfen o. Ä. wird, greifen u. es festhalten: einen Ball f.; Ü (ugs.:) eine [Ohrfeige] f. (eine Ohrfeige bekommen); Gib nur Acht, dass du dir keine fängst (Amendt, Sexbuch 198); als ich endlich nach Hause kam und mir den mitleidigen Blick meiner Mutter fing (Frings, Fleisch 70). 3. wieder ins Gleichgewicht, in die normale Lage kommen: ich stolperte, konnte mich aber gerade noch f.; ein Jäger trudelte dicht vor ihm, fing sich und schoss ihm in die Tragflächen (Loest, Pistole 106); Ü sie hat sich endlich wieder gefangen (hat endlich ihr seelisches Gleichgewicht zurückgewonnen); ... wollte einfach nicht lernen, der Junge, jetzt hat er sich endlich gefangen (Schädlich, Nähe 139).
fạn|gen