Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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Fräulein
Fräu|lein, das; -s, -, ugs.: -s [mhd. vrouwelīn (Vkl. von: vrouwe) = junge Frau vornehmen Standes; erst seit dem 18./19. Jh. auch für bürgerliche Mädchen]: 1. a) (veraltend) kinderlose, ledige [junge] Frau: ein junges, älteres F. öffnete die Tür; dieses liebliche F. ist meine Nichte Stella Guardi (Thieß, Legende 50); Ich bin einmal verheiratet gewesen, ich bin kein F. mehr (Danella, Hotel 48); b) (ugs. veraltet) leichtfertiges junges Mädchen; Prostituierte: Nachdem er alles Geld mit -s verjubelt hat (MM 5. 12. 70, 6). 2. a) (veraltend) titelähnliche, auch als Anrede verwendete (heute allgemein durch „Frau“ ersetzte) Bezeichnung für eine unverheiratete weibliche Person: F. Meier ist nicht zu Hause; guten Tag, F. Müller!; sehr geehrtes F. Doktor; sehr geehrtes gnädiges F.; Es tut mir Leid, schönes F., dass euer Galan ein solcher Schuft ist (Frisch, Cruz 71); b) (geh. veraltend) als Zusatz bei Verwandtschaftsbezeichnungen: wie geht es Ihrem F. Tochter?; schöne Grüße an das F. Braut; c) (ugs.) kleines ↑"Mädchen" (1); oft [scherzh.] drohend: nimm dich in Acht, mein liebes F.!; na, mein F., was hast du auf dem Herzen? d) (ugs. abwertend, veraltet) Deutsche als Geliebte eines amerikanischen Besatzungssoldaten nach 1945: „Lili Marleens“ wurden dann, in der Besatzungszeit, die deutschen „Fräuleins“, die Ami-Liebchen (Spiegel 4, 1981, 174). 3. (ugs. veraltet) weibliche Angestellte in einem Dienstleistungsberuf od. im Lehramt (meist als Anrede): was kostet die Bluse, F.?; F., bitte zahlen!; das F. hat uns eine Strafarbeit aufgegeben; im ersten Stock, wo wir mit dem F. (dem Kinderfräulein) essen (K. Mann, Wendepunkt 24); *das F. vom Amt (veraltet; die Vermittlerin im Fernsprechverkehr). ∙ 4. nicht verheiratete junge Frau aus adliger Familie: Mein schönes F., darf ich wagen, meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen? - Bin weder F., weder schön ... (Goethe, Faust I, 2605 ff.); die Ritter, die durch die Stadt zogen, weinten, dass sie kein F. war (Kleist, Käthchen I, 1); ... dass der Weg zu den -s durch die Kammermädchens geht (Lessing, Minna III, 2); Inwärts auf dem Kasten muss der F. ... Name stehn (Lessing, Minna II, 2).
Fräu|lein, das; -s, -, ugs.: -s [mhd. vrouwelīn (Vkl. von: vrouwe) = junge Frau vornehmen Standes; erst seit dem 18./19. Jh. auch für bürgerliche Mädchen]: 1. a) (veraltend) kinderlose, ledige [junge] Frau: ein junges, älteres F. öffnete die Tür; dieses liebliche F. ist meine Nichte Stella Guardi (Thieß, Legende 50); Ich bin einmal verheiratet gewesen, ich bin kein F. mehr (Danella, Hotel 48); b) (ugs. veraltet) leichtfertiges junges Mädchen; Prostituierte: Nachdem er alles Geld mit -s verjubelt hat (MM 5. 12. 70, 6). 2. a) (veraltend) titelähnliche, auch als Anrede verwendete (heute allgemein durch „Frau“ ersetzte) Bezeichnung für eine unverheiratete weibliche Person: F. Meier ist nicht zu Hause; guten Tag, F. Müller!; sehr geehrtes F. Doktor; sehr geehrtes gnädiges F.; Es tut mir Leid, schönes F., dass euer Galan ein solcher Schuft ist (Frisch, Cruz 71); b) (geh. veraltend) als Zusatz bei Verwandtschaftsbezeichnungen: wie geht es Ihrem F. Tochter?; schöne Grüße an das F. Braut; c) (ugs.) kleines ↑"Mädchen" (1); oft [scherzh.] drohend: nimm dich in Acht, mein liebes F.!; na, mein F., was hast du auf dem Herzen? d) (ugs. abwertend, veraltet) Deutsche als Geliebte eines amerikanischen Besatzungssoldaten nach 1945: „Lili Marleens“ wurden dann, in der Besatzungszeit, die deutschen „Fräuleins“, die Ami-Liebchen (Spiegel 4, 1981, 174). 3. (ugs. veraltet) weibliche Angestellte in einem Dienstleistungsberuf od. im Lehramt (meist als Anrede): was kostet die Bluse, F.?; F., bitte zahlen!; das F. hat uns eine Strafarbeit aufgegeben; im ersten Stock, wo wir mit dem F. (dem Kinderfräulein) essen (K. Mann, Wendepunkt 24); *das F. vom Amt (veraltet; die Vermittlerin im Fernsprechverkehr). ∙ 4. nicht verheiratete junge Frau aus adliger Familie: Mein schönes F., darf ich wagen, meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen? - Bin weder F., weder schön ... (Goethe, Faust I, 2605 ff.); die Ritter, die durch die Stadt zogen, weinten, dass sie kein F. war (Kleist, Käthchen I, 1);