Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Frau
Frau, die; -, -en [mhd. vrouwe, ahd. frouwe = Herrin, Dame, w. Form zu einem untergegangenen Subst. mit der Bed. „Herr“, vgl. asächs. frōio = Herr u. (mit anderer Bildung) ahd. frō, ↑"Fron"]: 1. erwachsene Person weiblichen Geschlechts: eine junge, kluge, mütterliche, elegante, emanzipierte, berufstätige, verheiratete, schwangere F.; eine F. lieben, heiraten; Regina ist eine tüchtige, beherzte F. (Waggerl, Brot 49); sie war die F. seiner Träume (sein weibliches Idealbild); Sie ist ... eine F. von heute (eine moderne Frau; Frisch, Gantenbein 342); eine F. von Welt (eine weltläufige Frau); eine F. aus guter Familie; „Man kommt nicht als F. zur Welt, man wird dazu gemacht“ (Spiegel 17, 1986, 226); er hat viele -en (Freundinnen, Geliebte) gehabt; Er hatte ... -en umarmt unter vielen Himmeln (B. Frank, Tage 65); für die Gleichberechtigung der F. kämpfen; *die weise F. (1. veraltet; Hebamme: Hortense ..., die ... das Haus von Madame Lemure betreten und die weise F. um Bestätigung des Zustandes [= der Schwangerschaft] gebeten hatte [Langgässer, Siegel 365]. 2. ugs. verhüll.; Frau, die illegal Abtreibungen vornimmt). 2. Ehefrau (hebt weniger die gesetzmäßige Bindung als die Zusammengehörigkeit mit dem Mann hervor): meine, seine F.; seine zukünftige, geschiedene F.; er fragte sie, ob sie seine F. werden wolle; sie lebten wie Mann und F.; keine passende F. finden; er hat eine liebe F.; [sich] eine F. suchen; [sich] eine F. nehmen (heiraten); Eine F. im Haus - es würde wieder wie früher sein (Kühn, Zeit 166); Eines Tages werde ich die F. fürs Leben noch finden (Johnson, Achim 39); Die bürgerliche Ehe funktioniert durch die ... Unterdrückung der F. (Praunheim, Sex 191); Willy Brandt mit F. Brigitte (MM 19. 11. 84, 15); er hat eine Engländerin zur F. 3. Hausherrin, Dame: die F. des Hauses; die F. hat es so angeordnet; die gnädige F. ist nicht zu Hause; *Unsere Liebe F. (kath. Rel.; Maria, die Mutter Christi). 4. a) titelähnliche, auch als Anrede verwendete Bezeichnung für eine erwachsene Person weiblichen Geschlechts: ich habe F. Meier getroffen; F. Studienrätin, F. Oberin; sehr geehrte F. Müller; sehr geehrte gnädige F.; „Aber gute F.“, sagte ich, „womit habe ich das verdient?“ (Bieler, Bonifaz 99); b) (geh.) als Zusatz bei Verwandtschaftsbezeichnungen: Ihre F. Mutter; Grüße an die F. Gemahlin! ∙ 5. auch ein Mal, womit seiner -en Hals bezeichnet war, bemerkte er (Kleist, Kohlhaas 110); so eilt er mit der bangen -en grad' nach seines Vaters hoher Wohnung (Goethe, Klagegesang).
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