Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Frage
Fra|ge, die; -, -n [mhd. vrāge, ahd. frāga, zu einem untergegangenen Verb mit der Bed. „fragen“, urspr. = herumwühlen; suchen, verw. mit ↑"Furche"]: 1. eine Antwort, Auskunft, Erklärung, Entscheidung o. Ä. fordernde Äußerung, mit der sich jmd. an jmdn. wendet: eine neugierige, dumme, verfängliche, müßige F.; eine rhetorische F. (eine Frage als bloße rhetorische Figur, auf die man keine Antwort erwartet); so eine F.! (das ist doch selbstverständlich!); F. (ugs.; es stellt sich die Frage), können wir das schaffen?; die F. muss erlaubt sein, ob diese Handlungsweise richtig ist (man muss daran zweifeln dürfen); Die F. war zu bejahen, das wusste er (Doderer, Wasserfälle 107); -n zur Person und zur Sache; eine bange F. stieg in mir auf; jmdm./an jmdn. eine F. stellen; an jmdn. eine F. richten; eine F. beantworten, bejahen, verneinen; hat jemand noch eine F.?; Haben Sie keine leichtere F.? (Spiegel 6, 1986, 37); „was sie eigentlich tun in Bonn“. Gute F. (floskelhafte Antwort auf eine schwer zu beantwortende Frage; Spiegel 33, 1989, 192); es stellt sich die F. (man muss sich fragen), ob ...; würden Sie mir ein paar -n gestatten?; er wich meiner F. aus; auf eine F. antworten; kommen Sie jetzt nicht mit der F. (fragen Sie nicht), warum (Bieler, Bonifaz 174); sich mit einer F. an jmdn. wenden. 2. Problem; zu erörterndes Thema, zu klärende Sache, Angelegenheit: eine schwierige, ungelöste F.; eine offene (noch nicht entschiedene) F.; die letzten -n (religiöse Themen, bes. das Problem des Todes); das ist eine F. des Geldes (das hängt vom verfügbaren Geld ab); das ist eine F. der Ehre (es geht um die Selbstachtung, die innere Würde); das ist noch sehr die F., ist die große F. (ist noch sehr zweifelhaft); das ist gar keine F. (ist ganz gewiss); irgendwann stand ... die F. ... im Raum: ob ... (Spiegel 36, 1983, 180); Eine typische Erscheinungsform der Krise ist die F. nach dem Lebenssinn (Schreiber, Krise 55); eine F. aufwerfen, anschneiden, diskutieren; in [allen] -n der Mode Bescheid wissen; über wissenschaftliche, politische -n sprechen; wir kommen um diese F. nicht herum; *nur eine F. der Zeit sein (mit Gewissheit früher od. später eintreten): Sie wusste, dass er über sie siegen würde, es war nur eine F. der Zeit (Hartlaub, Muriel 16); außer F. sein/stehen (ganz gewiss, unbezweifelbar sein); jmdn., etw. in F. stellen (↑"infrage"); etw. in F. stellen (↑"infrage"); in F. kommen (↑"infrage"); ohne F. (zweifellos, ganz gewiss): auch hier ist ohne F. alles besser geworden.
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