Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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Faden
Fa|den, der; -s, Fäden u. Faden [mhd. vaden, vadem, ahd. fadum, urspr. = so viel Garn, wie man mit ausgespanntem Arm messen kann]: 1. langes, sehr dünnes, aus Fasern gedrehtes, aus Kunststoff, Metall u. a. hergestelltes Gebilde: ein dünner, langer, gezwirnter, seidener F.; Fäden aus Gold; der F. verwickelt sich, verknotet sich, ist gerissen; der Arzt zieht morgen die Fäden; einen F. spinnen, einfädeln, abschneiden, abreißen; hast du Nadel und F. (Nähzeug) bei dir?; etw. mit Nadel und F. annähen, mit einem F. umwickeln; die Marionetten hängen an Fäden; einen Knoten in den F. machen; Ü der F. der Unterhaltung riss ab; wir wollen den F. nicht weiterspinnen (den Gedanken nicht weiterverfolgen); ... so nehme ich den F. des Traums wieder auf (Gregor-Dellin, Traumbuch 39); *der rote F. (der leitende, verbindende Grundgedanke; nach Goethes „Wahlverwandtschaften“ (2, 2), wo eine alles verbindende Hauptidee mit dem durchlaufenden roten Faden im Tauwerk der engl. Marine verglichen wird): sich als roter F./wie ein roter F. durch etw. hindurchziehen; den roten F. in jmds. Schilderung vermissen; alle Fäden laufen in jmds. Hand zusammen/ jmd. hat, hält alle Fäden [fest] in der Hand (jmd. überschaut u. lenkt alles, übt entscheidenden Einfluss auf alles aus; urspr. bezogen auf die Spinn- od. Webearbeit, dann mit Bezug auch auf den Marionettenspieler, der mithilfe der Fäden die Puppen bewegt): Mehrmals wurde nach dem Hausmeister gefragt, der offenbar alle Fäden fest in der Hand hielt (H. Weber, Einzug 381); keinen trockenen F. [mehr] am Leibe haben (ugs.; völlig durchnässt sein); die Fäden ziehen ([insgeheim] den entscheidenden Einfluss haben, die eigentliche Macht ausüben; bezogen auf den Marionettenspieler); den F. verlieren (beim Sprechen, Reden plötzlich nicht mehr weiterwissen, den gedanklichen Zusammenhang verlieren; eigtl. = den Faden beim Garnwickeln, Spinnen o. Ä. aus der Hand gleiten lassen): Er ist ein Meister der Zwiesprache, doch verliert er den F., verwirrt sich, verstummt, sobald mehr als ein Augenpaar auf ihn gerichtet ist (Strauß, Niemand 42); keinen guten F. an jmdm. lassen (ugs.; nur Schlechtes über jmdn. sagen, jmdn. gründlich schlecht machen; aus der Weberspr., eigtl. = bei der Prüfung eines Meisterstückes den Faden [= die Gesamtheit der Fäden, aus der der Stoff gewebt ist] nicht gut genug finden); keinen guten F. miteinander spinnen (ugs.; schlecht miteinander auskommen); an einem [dünnen/seidenen] F. hängen (sehr gefährdet, bedroht sein; in seinem Fortgang, Ausgang äußerst ungewiss sein; vgl. ↑"Damoklesschwert" ): sein Leben hing an einem F. (B. Vesper, Reise 430); Der erste Sieg ... war hart erkämpft und hing bis zur letzten Sekunde am seidenen F. (Kicker 6, 1982, 34). 2. etw., was die Form eines Fadens (1) hat, einem Faden ähnlich sieht: ein dünner F. Blut rann aus seinem Mund; sie hat schon silberne Fäden im Haar; die Fäden von den Bohnen abziehen; der Sirup zieht Fäden; von den Räucherstäbchen zog sich ein F. dicken Sandelholzduftes in einer spiralförmigen Bewegung gegen die ... Decke (Frischmuth, Herrin 35). 3. (Seemannsspr.) Maßeinheit, die etwa 1,80 m entspricht u. bes. zur Angabe der Wassertiefe dient: der Anker liegt sechs F. tief.
Fa|den, der; -s, Fäden u. Faden [mhd. vaden, vadem, ahd. fadum, urspr. = so viel Garn, wie man mit ausgespanntem Arm messen kann]: 1.