Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
ernst
ẹrnst [im 16. Jh. entstanden aus Wendungen wie „es ist mir Ernst“]: 1. von Ernst [u. Nachdenklichkeit] erfüllt; nicht sorglos-heiter, nicht lachend: ein -er Mensch; eine -e Miene machen; er, sein Gesicht wurde e.; Er spricht immer noch wenig und ist viel -er als früher (Remarque, Westen 187); er bemühte sich, e. zu bleiben (nicht zu lachen); -e Musik (klassische, seriöse Musik im Unterschied zu Unterhaltungsmusik). 2. eindringlich, gewichtig, bedeutungsvoll: ein -es Anliegen; -e Bedenken haben; jmdm. mit -en Worten ins Gewissen reden; seine Aufgabe e. nehmen; Ich habe damals zum ersten Mal alles e. bedacht (Seghers, Transit 283). 3. wirklich so gemeint; aufrichtig: es ist seine -e Absicht, sich zu bessern; ein e. gemeinter Rat; nur e. gemeinte Zuschriften werden berücksichtigt; er meint es e.; es ist ihm [vollkommen] e. damit; diese Behauptung ist nicht [für] e. zu nehmen; er nahm die Drohung nicht e. (glaubte nicht, dass sie wirklich so gemeint war); du musst das Kind e. (als eigene, selbstständige Persönlichkeit) nehmen; ein e. zu nehmender Vorschlag; Kisselew ..., den immer noch niemand so richtig e. nahm (für voll nahm, in seinen Fähigkeiten richtig einschätzte), lief 6 Minuten vor ihm (Olymp. Spiele 1964, 31). 4. sehr gefahrvoll, bedrohlich, Besorgnis erregend: eine -e Krankheit; -e Verletzungen; sein Zustand ist sehr e.; die Lage sieht e. aus; ist es etwas Ernstes?
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