Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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erheben
er|he|ben [mhd. erheben = hoch-, anheben, ahd. irheffan]: 1. a) in die Höhe heben, emporstrecken: den Arm e.; das Glas [auf jmds. Wohl] e.; die Waffe gegen jmdn. e. (jmdn. mit der Waffe bedrohen); erhobenen Hauptes (stolz) entfernte er sich; die Augen, den Blick [zu jmdm.] e. (geh.; zu jmdm. aufsehen); Ü er sprach mit erhobener (lauter) Stimme; erhebet die Herzen! - Wir haben sie beim Herrn (Beginn der kath. Eucharistiefeier); die Herzen in die Höhe! - Wir erheben sie zum Herren (Beginn der ev. Abendmahlsliturgie); b) ↑"erbauen" (2 b): die Kunst will uns, unser Gemüt e.; sich erhoben fühlen. 2. a) aus dem Liegen, Sitzen od. Hocken hochkommen; aufstehen: sich von seinem Platz, vom Stuhl e.; erst gegen Mittag erhob er sich (geh.; stand er vom Schlaf auf ); b) in die Höhe steigen; hochfliegen: der Adler erhebt sich in die Lüfte; die Flugmaschine erhob sich nicht vom Erdboden; c) emporragen: auf dem Platz erhebt sich ein Denkmal; die Berge erheben sich dort nicht über 1 000 Meter. 3. a) in einen höheren Rang einordnen, auf eine höhere Stufe stellen: eine Gemeinde zur Stadt e.; jmdn. in den Adelsstand e.; b) (veraltet) rühmen, preisen, über alles loben: Meine Seele erhebet den Herrn (Lukas 1, 46); c) über jmdn., etw. hinauswachsen, hinauskommen: er erhebt sich, seine Leistungen erheben sich nie über den Durchschnitt; d) sich für besser halten: du erhebst dich zu gern über die andern. 4. einen Aufstand machen, gegen Unterdrückung o. Ä. rebellieren: die Gefangenen erhoben sich gegen ihre Bewacher. 5. a) als Zahlung verlangen, einfordern, einziehen: Steuern, Beiträge, Gebühren e.; bei dieser, für diese Veranstaltung wird ein Eintritt von 3 Mark erhoben; Einige Häfen und Anlegestellen erheben Liegeplatzgebühren (a & r 2, 1997, 71); b) (bes. südd., österr.) [behördlich] feststellen: die Hochwasserschäden e.; zurzeit wird ... noch erhoben, welchen Weg das unterschlagene Geld nahm (Presse 31. 7. 69, 10); c) zusammentragen, sammeln: Daten e.; das vom Autor erhobene Wortmaterial wird auf wortgeographischen Karten dargestellt. 6. a) (geh.) beginnen, aufkommen, ausbrechen: ein Sturm erhebt sich; es erhob sich großes Geschrei; es erhebt sich die Frage, ob ...; b) (verblasst) vorbringen, geltend machen: Klage e. (klagen); Klage, Widerspruch, einen Einwand gegen jmdn., etw. e.; einen Anspruch auf etw. e. (etw. beanspruchen); seine Stimme e. (deutlich seine Meinung kundtun); ein großes Geschrei e. (ugs.; laut protestieren).
er|he|ben