Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
ergreifen
er|grei|fen [1 a: mhd. ergrīfen]: 1. a) mit der Hand nach einer Person, Sache greifen u. sie festhalten; [zu einem bestimmten Zweck] in die Hand nehmen: den Hammer, einen Bleistift, ein Glas, jmds. Hand, das Halteseil e.; ein Kind bei der Hand e.; er ergriff den Ertrinkenden beim Schopf; Ü die Flammen ergriffen das Haus; eine Woge ergriff ihn und riss ihn fort; die rettende Hand e.; b) festnehmen: einen Dieb e.; der Täter konnte sofort ergriffen werden; c) verblasst; drückt den Entschluss zu etw., den Beginn von etw. aus: einen Beruf e. (wählen); die Initiative e. (aktiv werden, zu handeln beginnen); die Macht e. (übernehmen); Maßnahmen e. (etwas in einer Sache unternehmen). 2. a) als [plötzliche] Empfindung in jmds. Bewusstsein dringen, als [plötzliches] Verhalten in jmdm. wirksam werden: Reue, eine böse Ahnung, eine plötzliche Aktivität, ein Gefühl der Freude ergreift mich; von Liebe, Furcht ergriffen sein; b) erfassen, befallen; [schädigend] auf jmdn. eindringen, übergreifen: von einer Krankheit ergriffen werden; eine Revolution, die das ganze Volk ergreift (Thieß, Reich 458). 3. im Innersten bewegen; jmdm. nahe gehen: sein Schicksal, die Nachricht, die Musik hat mich tief ergriffen; eine ergreifende Rede, Szene; das ist ergreifend (scherzh.; sehr) komisch; [tief] ergriffen (erschüttert) sein.
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