Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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ent|dẹ|cken [mhd. endecken = entblößen, aufdecken; mitteilen, ahd. intdecchan = aufdecken]: 1. etw. bislang Unbekanntes finden: eine Insel, ein chemisches Element e.; Sie wären auch gar nicht in der Lage gewesen, den Abbau zu organisieren, ja nicht einmal dazu, die Vorkommen zu e. (Gruhl, Planet 316). 2. a) (etw. Verborgenes, Gesuchtes) finden, ausfindig machen: ich kann hier nichts Besonderes e.; ein nettes Lokal e.; in dieser Arbeit ist kein Fehler zu e.; der Verbrecher wurde endlich entdeckt; Sie hatte in der vergangenen Nacht die untrüglichen Beweise eines vollendeten Ehebruchs entdeckt (Sommer, Und keiner 273); b) unvermutet bemerken, gewahren, auf etw. stoßen: einen neuen Weg, eine Fähigkeit in sich e.; Sie entdeckte an sich plötzlich eine neurotische Angst vor dem Fliegen (Schreiber, Krise 149); Die chinesische Malerei hat er erst in seiner letzten Phase ... für sich entdeckt (Strauß, Niemand 175); ich entdeckte ihn zufällig unter den Gästen; sein Herz für jmdn. e. (jmdn. zu lieben beginnen); die junge Künstlerin ist entdeckt worden (man hat ihr Talent entdeckt); Für den Film entdeckte ihn Jean Cocteau (MM 8. 1. 88, 32). 3. (geh. veraltend) offenbaren, anvertrauen: ich will dir mein Geheimnis e.; er hat ihr sein Herz entdeckt (seine Liebe erklärt); du musst dich mir ganz e.; Dem Buchautor Magee entdeckten sich bei seinen Recherchen auch solche Mitmenschen als Homosexuelle, von denen er es niemals erwartet hätte (Spiegel 50, 1966, 166).
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