Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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empfindlich
emp|fịnd|lich [mhd. enphintlich, ahd. inphintlich]: 1. auf bestimmte Reize leicht, schnell reagierend: ein -es Nervensystem; meine Haut ist sehr e.; Ü -e (fein reagierende, anzeigende) Geräte; dieser Film ist sehr e. (lichtempfindlich). 2. a) [seelisch] leicht verletzbar; feinfühlig, sensibel, zartbesaitet: ein -er Mensch; er traf ihn an seiner -sten Stelle; in dieser Angelegenheit ist er sehr e.; sie ist e. für alle Untertöne (sie merkt, spürt sie sehr schnell); es macht -er (empfänglicher, aufgeschlossener) für alle Schwankungen des Unbewussten (Gregor-Dellin, Traumbuch 8); b) gereizt, gekränkt; leicht beleidigt, reizbar: e. reagieren; Empfindlich war er wie eine Primadonna und eitel wie ein Tenor (Reich-Ranicki, Th. Mann 21). 3. aufgrund einer körperlichen Schwäche anfällig: er ist e. gegen Hitze; das Kind ist sehr e. (schwächlich). 4. aufgrund einer weniger robusten Beschaffenheit leicht zu verderben, zu beschädigen: eine -e Tapete; das helle Seidenkleid ist zu e. für diesen Zweck. 5. a) spürbar, einschneidend, hart, schmerzlich: -e Verluste; eine -e Strafe; Da war alles genau aufeinander abgestimmt, und ein fehlender Mann riss eine -e Lücke (H. Gerlach, Demission 208); deine Bemerkung hat ihn e. getroffen; b) sehr (sodass es unangenehm spürbar wird): es war e. kalt; die immer noch e. hohe Abhängigkeit der Schweiz vom Erdöl (Baselland. Zeitung 21. 3. 85, 3); mit ... Fenstern, durch die es e. zog (Th. Mann, Hoheit 107). ∙ 6. a) empfindbar: um ihren Übermut dem armen Volke desto -er zu machen (Goethe, Werther I, 15. Mai); b) ↑"delikat" (3): Meinten Sie etwa, ich würde den -en Artikel meines Ehbetts preisgeben ...? (Schiller, Fiesco II, 16); c) *jmdm. e. sein (jmdn. schmerzlich berühren): Es war ihm äußerst e., wenn ... jemand des Verstorbenen nicht allzu löblich gedachte (Droste-Hülshoff, Judenbuche 14); Es ist mir e., sehr e. Ich wollte lieber, mein Bruder sagte, wie er's denkt (Goethe, Egmont III).
emp|fịnd|lich