Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
einbilden
ein|bil|den [mhd. īnbilden = (in die Seele) hineinprägen, dann: vorstellen]: 1. sich (bes. auf die eigene Person Bezügliches) [fälschlich, unbegründeterweise als existierend] vorstellen, sich einreden; [irrtümlich] annehmen, von etw. überzeugt sein: du bildest dir Gefahren ein; Ich ... hörte Schüsse ... Ich bilde mir ein, dass der Micha rückwärts getaumelt ist (Spiegel 20/21, 1976, 49); er bildet sich ein, Napoleon zu sein/er sei Napoleon; wenn ich mir einbildete (vorstellte, ausmalte), wie vortrefflich ... der Waffenrock mir angestanden haben würde (Th. Mann, Krull 126); Der Mensch hat nur eine eingebildete Seele (Jahnn, Geschichten 174); der eingebildete Kranke (Übersetzung von „Le malade imaginaire“ [Molière] im Sinne von: Mann, der sich einbildet, krank zu sein; Hypochonder). 2. (landsch.) unbedingt haben wollen: das Kind hat sich (Dativ) eine Puppe eingebildet. 3. übermäßig, unangemessen, unberechtigterweise stolz sein, einen Dünkel haben: er bildet sich viel [auf seine reichen Großeltern, auf seine Kenntnisse] ein; darauf brauchst du dir gar nichts einzubilden; was bildest du dir eigentlich ein? (was denkst du dir, wie kommst du zu solch einer Unverschämtheit?); sie bildet sich nämlich was auf ihre Jungfernschaft ein (Ott, Haie 194). 4. (selten) als Bild, bildhafte Vorstellung in etw. hineinfügen: sobald ... einem Reiche eine Idee eingebildet wird, die ihm wesensmäßig nicht zugrunde liegt (Thieß, Reich 411).
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