Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Esel
Esel, der, -s, - [mhd. esel, ahd. esil < lat. asinus od. asellus (Vkl.), wohl aus einer kleinasiatischen Spr.]: 1. dem Pferd verwandtes, aber kleineres Säugetier mit grauem bis braunem Fell, kurzer Mähne, langen Ohren u. Quastenschwanz: ein störrischer E.; dumm, bepackt, beladen wie ein E. sein; R dich/mich hat [wohl] der E. im Galopp verloren (scherzh. Erwiderung, wenn man seinen Geburtstag nicht nennen will); der E. geht voran (kritisch-saloppe Äußerung, wenn sich der damit Gemeinte [unhöflicherweise] an die erste Stelle setzt, Erster sein will); dastehen wie Buridans E. (bildungsspr.; sich zwischen zwei gleichwertigen Dingen nicht entscheiden können; bezieht sich auf eine Parabel des frz. Philosophen J. Buridan, 1300-58, nach der ein hungriger Esel aus Unentschlossenheit vor zwei gleichen Bündeln Heu verhungern würde); Spr wenn es dem E. zu wohl wird, geht er aufs Eis [und bricht sich ein Bein]/geht er aufs Eis tanzen (ugs.; wenn es jmdm. zu gut geht, wird er übermütig [u. fügt sich selbst Schaden zu]); wenn man den E. nennt, kommt er gerennt (salopp; jmd. erscheint gerade dann, wenn man von ihm spricht); *ein E. in der Löwenhaut (ein Dummkopf, der sich wichtig tut u. sich ein besonderes Ansehen zu geben versucht; nach einer Fabel Äsops, in der der Esel sich in einer im Wald gefundenen Löwenhaut verkleidet u. Menschen u. Vieh erschreckt, bis seine wahre Natur jedoch bald erkannt wird). 2. (salopp) Dummkopf, Tölpel, Tor: du E.!; so ein alter E.; Warum wirft mich der E. nicht zu Boden, warum vergewaltigt er mich nicht? (Dorpat, Ellenbogenspiele 101); R der E. nennt sich zuerst. 3. (ugs., scherzh.) a) Fahrrad; b) Motorrad, Moped.
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