Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Ernst
Ẹrnst, der; -es [mhd. ernest, ahd. ernust = Kampf; Festigkeit, Aufrichtigkeit, urspr. = Kampf(eseifer)]: 1. a) ernsthafte, durch Sachlichkeit, Nachdenklichkeit, oft eine gewisse Gemessenheit, Strenge gekennzeichnete Einstellung, Grundhaltung: feierlicher E.; der E. seiner Worte; er ... gewann seinem autoritativen -e ein schwaches Lächeln ... ab (Maass, Gouffé 105); mit E. und Würde; wie er mit spitzbübischem E. dem mühsamen Toast zuhörte (Feuchtwanger, Erfolg 92); tierischer E. (ugs. abwertend; Humorlosigkeit); b) ernster Wille; wirkliche, aufrichtige Meinung: Scherz und E.; es ist mein [bitterer] E.; es ist mir [völliger] E. damit; hast du das im E. gemeint?; was ich einst mit wissenschaftlichem E. betrieb, betreibe ich nun als Liebhaberei (Böll, Erzählungen 86); *[mit einer Sache] E. machen (etw. in die Tat umsetzen; etw. [Angekündigtes nun] wirklich tun): er hat mit seiner Drohung E. gemacht und ist abgereist; allen -es (ganz ernsthaft, tatsächlich): das hat sie allen -es behauptet; er will allen -es durch den Ärmelkanal schwimmen. 2. a) [ernste, gewichtige] Wirklichkeit: aus dem Spiel wird E.; der E. der Stunde; in ihr ist auf einmal der tödliche E. der Kreatur, für die Liebe überflüssiges Beiwerk ist (Remarque, Obelisk 234); es ist von tiefem, schicksalhaftem E., zu sehen, wie ... (Thieß, Reich 242); *der E. des Lebens (der harte Alltag; die raue Wirklichkeit; das Berufsleben): nach der Schulzeit beginnt der E. des Lebens; b) Bedrohlichkeit, Gefährlichkeit: der E. der Lage wird deutlich; Sie schienen ... erst jetzt auf den E. ihrer Verluste gekommen zu sein (Brecht, Geschichten 46).
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