Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Emigration
Emi|gra|ti|on, die; -, -en [spätlat. emigratio = das Ausziehen, Wegziehen]: 1. das Emigrieren: die rechtzeitige E. bewahrte ihn vor dem Tod; *innere E. (bildungsspr.; innerliche Abkehr von den Auseinandersetzungen mit den aktuellen wirtschaftlichen, politischen, religiösen u. ä. Vorgängen als Ausdruck der Opposition; entstanden in den 30er-Jahren des 20. Jh.s, weiter verbreitet durch die 1945 aufgetretene Kontroverse zwischen dem emigrierten Th. Mann u. anderen, im nationalsozialistischen Deutschland gebliebenen Schriftstellern, die ihr Verbleiben im Lande als „innere Emigration“ bewertet sehen wollten): Die Kritiker hatten von ihm gesagt, er lebe gut als Übersetzer der Weltliteratur im elfenbeinernen Turm der inneren E. (Ruge, Land 79). 2. die Fremde als Schicksalsraum des Emigranten: in der E. leben, sterben; in die E. gehen. 3. die Emigranten; Menschen in der ↑"Emigration" (2): die E. entfaltete zahlreiche Aktivitäten; ... da er bald das ... von allen akzeptierte Oberhaupt der deutschen E. war (Reich-Ranicki, Th. Mann 52).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Emigration