Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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drücken
drụ̈|cken [mhd. drücken, ahd. drucchen]: 1. a) einen 1↑"Druck" (2 a) auf etw. ausüben: auf einen Knopf d.; du darfst nicht an dem Geschwür d.; auf die Hupe d. (sie durch einen Druck betätigen); Ü eine drückende (lastende, schwüle) Hitze; heute ist es drückend (schwül); die Nachricht drückte auf (beeinträchtigte) die Stimmung; die Mannschaft drückte ständig [auf das Tor] (Sport; bedrängte den Gegner hart); b) pressend ↑"drücken" (1 a): bei Alarm Knopf d.!; Er ... fragt mich, ob ich solange den Fußhebel d. würde (Imog, Wurliblume 141); die Mutter drückt das Kind (presst es an sich, umschließt es eng); jmdm. die Hand d.; c) durch Zusammenpressen aus etw. herausbringen: den Saft aus der Zitrone d.; wo sollte ich bei dem Regen hingehen, ich drückte das Wasser aus Jacke und Hose (v. d. Grün, Irrlicht 20); d) [unter Anwendung von Kraft] bewirken, dass jmd., etw. irgendwohin gelangt: jmdn. an sich, an seine Brust, an sein Herz d.; Der Leonhard ... drückte seine Nase an das Glas (Sommer, Und keiner 349); Jetzt drückte er ... die Briefmarke mit einem kurzen Faustschlag aufs Kuvert (Sebastian, Krankenhaus 43); Ich drücke das Knie gegen den Steuerknüppel (Grzimek, Serengeti 257); sie drückte ihr Gesicht in die Kissen; Als sie Heini Spormann in das Auto drückten (Degenhardt, Zündschnüre 14); er hatte den Hut tief in die Stirn gedrückt; jmdm. einen Kuss auf die Wange, Geld in die Hand d.; er drückte sich in das Dunkel der Toreinfahrt; Er drückte sich tief ins Gras (H. Gerlach, Demission 157); sich stillschweigend aus dem Saal d. (unauffällig verschwinden); Ü der Schmerz drückte ihn zu Boden (überwältigte ihn); Fast alle sozialpolitischen Anliegen, die Wehners Mannschaft ins Programm hatte drücken wollen (Spiegel 24, 1980, 23); Man muss denjenigen ... die Angst nehmen, dass man sie in die Sozialhilfe drückt (Woche 28. 1. 97, 7). 2. das Gefühl des 1Druckes (1) an einer bestimmten Körperstelle hervorrufen: der Rucksack drückt; Ich hatte das Koppel nicht geschlossen; das Schloss drückte in der rechten Leiste (Kant, Aufenthalt 15); die Schuhe drücken mich [anfangs noch]; das Brett drückt mir/(auch:) mich auf die Schulter. 3. (geh.) schwer auf jmdm. lasten; bedrücken: das schlechte Gewissen drückt ihn; Alle kommen zu mir, wenn Sorgen sie drücken (Thieß, Legende 169); drückende Schulden. 4. a) (Fliegerspr.) nach unten steuern: der Pilot drückte die Maschine; b) herabsetzen, verringern: das Niveau d.; deshalb sollte der Verbraucher versuchen, zu hohe Preise mit marktwirtschaftlichen Mitteln zu d. (ADAC-Motorwelt 7, 1979, 28); den Rekord um zwei Sekunden d. (unterbieten); ... hatte der US-Amerikaner Eric Flaim die Weltbestmarke ... auf 1 : 52,12 gedrückt (NNN 22. 2. 88, 1); c) (ugs.) jmds. Entfaltung verhindern: der Lehrer hat ihn ständig gedrückt; Bestimmte Metalle, die wir brauchen ..., sind uns gekündigt. Die wissen immer ganz gut, womit sie uns gerade d. können (Chr. Wolf, Himmel 262); ∙ Und gewiss, dass er euch alle drei geliebt und gleich geliebt, indem er zwei nicht d. mögen, um einen zu begünstigen (Lessing, Nathan III, 7). 5. (ugs.) sich einer als unangenehm empfundenen Verpflichtung aus Feigheit, Bequemlichkeit o. Ä. entziehen: du drückst dich gern [vor/von der Arbeit]; Er konnte sich nicht vom Dienst d., was er liebend gern getan hätte (Loest, Pistole 67); Man streitet über Zuständigkeiten und drückt sich vor Verantwortung (Bieler, Mädchenkrieg 483). 6. (Kartenspiel) verdeckt ablegen: was hattest du gedrückt?; Augenblick, ich muss noch d. 7. (Gewichtheben früher) nach bestimmten Regeln stemmen: 180 kg d.; er ist Meister im Drücken. 8. (Jargon) ↑"fixen" (2): sich Heroin d., eine Überdosis d.; Die 15-Jährige drückte sich in Mickys Gegenwart einen Schuss (Welt 7. 12. 78, II); Ich habe seit acht Monaten nicht mehr gedrückt (Eppendorfer, St. Pauli 225); Wie lange kann man d., bis eine Leber im Eimer ist? (Gabel, Fix 99). 9. (Jägerspr.) ohne Lärm zu verursachen, durch Wald u. Buschwerk gehen u. das Wild in die gewünschte Richtung u. an den Schützen heranbringen.