Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
dringen
drịn|gen [mhd. dringen, ahd. dringan, urspr. = stoßen, drängen]: 1. durch etw. an eine bestimmte Stelle gelangen; eindringen, vordringen : sie versuchten, durch das Dickicht zu d.; die Sonne drang durch die Wolken; Wasser ist in den Keller gedrungen; ein Splitter drang ihm ins Auge; das Gerücht drang in die Öffentlichkeit; Was immer hier vorgegangen war, es durfte nicht an die Öffentlichkeit d. (Prodöhl, Tod 125); Dumpfer Trommelschlag dringt ans Ohr (a & r 2, 1997, 98). 2. (geh.) sich mit Worten heftig bemühen, auf jmdn. einzuwirken : [mit Bitten, Fragen] in jmdn. d.; Man drang in sie mit tröstender Zurede und besorgten Fragen (K. Mann, Wendepunkt 124); Sie verband sich in Amerika mit Monsieur Carapin, drang flehentlich in ihn, sie zu entführen (Maass, Gouffé 321); *sich zu etw. gedrungen fühlen (veraltend; einen starken Antrieb verspüren, etw. zu tun): ich fühlte mich gedrungen, ihnen zu danken. 3. etw. [unnachgiebig] fordern : auf sofortige Zahlung d.; Nun drang Ulrich aber auf Erklärung dieser Veränderungen (Musil, Mann 881); er hatte darauf gedrungen, einen Spezialisten zu konsultieren; sein Vater habe energisch darauf gedrungen, dass er endlich einen ordentlichen Beruf erlerne (Prodöhl, Tod 169); ∙ Und wenn er dringt? - Entschuldigen wir uns (Goethe, Egmont II). ∙ 4. a) "drängen" (2 b): der Menschheit Krone zu erringen, nach der sich alle Sinne dringen (Goethe, Faust I, 1805); b) "drängen" (4 a): sage mir frei: Was dringt dich zu dieser Entschließung (Goethe, Hermann u. Dorothea 4, 125); c) "drängen" (5): die Stunde dringt, und rascher Tat bedarf's (Schiller, Tell IV, 2).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: dringen