Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
dirigieren
di|ri|gie|ren [lat. dirigere = ausrichten, leiten, zu: regere, ↑"regieren"]: 1. a) durch bestimmte, den Takt, die Phrasierung, das Tempo u. a. angebende Bewegungen der Arme u. Hände einen Chor, ein Orchester bei der Aufführung eines musikalischen Werkes führen: einen Chor, ein Orchester d.; er dirigiert mit dem, ohne Taktstock; Der Kapellmeister dirigierte mit Armen und Körper, als galoppierte er (H. Mann, Stadt 169); b) ein Musikwerk als Dirigent zu Gehör bringen, interpretieren: Karajan dirigierte die 5. Sinfonie von Beethoven. 2. a) die Leitung von etw. haben; den Gang, Ablauf von etw. steuern: ein Unternehmen d.; Irene Krampus ..., die wie üblich an einem kleinen Ecktisch saß und von dort aus den Betrieb dirigierte (Kirst, Aufruhr 14); ein Polizist dirigiert (lenkt) den Verkehr; Ebenfalls serienmäßig wird eine Servolenkung geliefert, mit der sich der bayerische Allradler mühelos d. (lenken) lässt (ADAC-Motorwelt 9, 1985, 14); die Wirtschaft d. (durch dirigistische Maßnahmen lenken); der Vorstopper dirigierte den Angriff (Sport; lenkte das [Angriffs]spiel); b) durch Anweisungen o. Ä. an ein bestimmtes Ziel, in eine bestimmte gewünschte Richtung lenken, leiten: die Fahrzeugkolonne durch die Stadt d.; Lutz stieg die Treppe hinauf. Der Feldwebel dirigierte ihn in einen Gang und ließ ihn durch eine Tür treten (Loest, Pistole 85); Dann sei seine Lokomotive abgekuppelt, auf ein Nebengleis dirigiert und durch eine andere ersetzt worden (Heym, Schwarzenberg 191); Ü Stollenberg ... dirigierte sie (= seine Pfeife) abwechselnd von einem Mundwinkel in den anderen (Ott, Haie 253).
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