Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
decken
dẹ|cken [mhd. decken, ahd. decken, decchen]: 1. a) auf etw. legen, über etw. breiten: ein Tuch über eine Leiche d.; sie deckte die Hand über die Augen; b) [zum Schutz] mit etw. Bedeckendem versehen: das Dach [mit Ziegeln, mit Stroh] d.; ein Haus d. (mit einem Dach versehen); ein gedeckter (überdachter) Waggon; (Kochk.:) gedeckter (mit einer Teigschicht überzogener) Apfelkuchen; c) (einen Tisch) zum Essen herrichten, mit einem Tischtuch, Geschirr, Bestecken u. a. versehen: er deckte den Frühstückstisch; es ist für fünf Personen gedeckt; ein liebevoll gedeckter Tisch; d) (geh.) [als Schutz] über etw. gebreitet sein, auf etw. liegen, bedecken: Schnee deckte die Erde; ihn deckt schon lange der grüne Rasen (verhüll.; er ist schon lange tot). 2. (von einer Farbschicht o. Ä.) nichts mehr durchscheinen lassen: die Farbe deckt gut. 3. a) gegen etw. schützen, abschirmen, einen Schutz für etw. darstellen: Artillerie deckte den Rückzug; die Mutter hat das Kind mit ihrem Körper gedeckt; die Büsche decken gegen Sicht von außen; (Schach:) der Turm wird, ist vom Läufer gedeckt; (Boxen:) er deckte das Kinn mit der Rechten; der Boxer deckte sich nicht, deckt schlecht; ∙ Längs eines schmalen Weges, den Bäume und Büsche gegen das Haus deckten (Ebner-Eschenbach, Gemeindekind 45); b) bewirken, dass jmds. unkorrektes Verhalten, strafbares Tun als solches nicht bekannt wird u. ihn somit einer Strafe o. Ä. entziehen; verbergen, zur Verheimlichung von etw. beitragen: einen Komplizen, eine Tat d.; Mit einem Eifer, der ... eigene kriminelle Aktivität d. sollte (Prodöhl, Tod 147). 4. befriedigen, die notwendigen Mittel für etw. bereitstellen: den Bedarf, die Nachfrage d.; die Bedürfnisse der Bevölkerung nicht voll d. können; Die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für Jugendliche sind durch Einsparungen bei anderen Haushaltsposten gedeckt (Woche 14. 11. 97, 25); die Versorgung ist für eine Woche gedeckt (gesichert); R mein Bedarf ist gedeckt (ugs.; ich habe genug davon). 5. (Kaufmannsspr.) finanziell absichern, finanziell für etw. aufkommen: einen Wechsel, ein Defizit d.; der Scheck ist nicht gedeckt (das Guthaben reicht für die Einlösung des Schecks nicht aus); das Darlehen wird durch eine Hypothek gedeckt; der Schaden ist durch die Versicherung voll gedeckt. 6. a) (Geom.) genau übereinstimmen, kongruent sein: die Dreiecke decken sich; b) (gedanklich u. inhaltlich) zusammenfallen, gleich sein: meine Ansicht deckt sich nicht mit Ihrer/der Ihrigen; die Aussagen der Frau deckten sich nicht mit denen des Taxifahrers; jüngere Leute, deren Interessen sich nicht mit den seinen deckten (Kemelman [Übers.], Dienstag 34). 7. vollständig umschreiben, umfassen; eine genaue Beschreibung, Entsprechung für eine Sache darstellen: der Begriff Kulturindustrie deckt die Sache nicht; § 883 BGB deckt auch Grundrechte (NJW 18, 2. 5. 84, S. 1010). 8. (Sport) den gegnerischen Spieler, den Raum, in den der gegnerische Spieler eindringen will, so abschirmen, dass der Gegner nicht den Ball annehmen kann, nicht zur Spielentfaltung kommt: einen Spieler [eng, hautnah] d.; die Tore fielen, weil die Verteidigung ungenau deckte. 9. (von bestimmten Haustieren) begatten: der Hengst hat die Stute gedeckt; Es ist uns heute verboten, auf den Hof zu gehen, weil heute der Bulle deckt (B. Vesper, Reise 359). 10. (Jägerspr.) (ein Wild) packen: der Hund deckte das Wildschwein. 11. (Jägerspr.) (von der Flinte) so schießen, dass die Flugbahnen der einzelnen Schrotkörner nicht allzu weit auseinander laufen. 12. a) (Chemie) anhaftende Mutterlauge von Kristallen entfernen; b) (Fachspr.) Zuckerkristalle reinigen.
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