Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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darstellen
dar|stel|len [urspr. = offen aufstellen]: 1. in einem Bild, einer Nachbildung o. Ä. wiedergeben, als Abbild gestalten; abbilden: etw. grafisch d.; alles Entsetzen war höchst naturalistisch dargestellt (Koeppen, New York 60); der Künstler hat ihn als Clown dargestellt; ein Ölbild, das ein junges Mädchen darstellte (Ott, Haie 247); bietet sich der Besuch der Museen ... an, wo mit zahlreichen Exponaten nicht nur die archäologische, sondern auch die geologische Vergangenheit der Region dargestellt wird (Archäologie 2, 1997, 39); die Städte sind auf der Karte als rote Punkte dargestellt (eingezeichnet, wiedergegeben); kannst du mir sagen, wen/was dieses Bild darstellt (zeigt, wiedergibt) ?; die darstellende (sich mit den Abbildungen des dreidimensionalen Raumes in einer Ebene befassende) Geometrie. 2. in einer Bühnenrolle verkörpern; (eine bestimmte Rolle) auf der Bühne gestalten, spielen: den Othello, einen historischen Stoff auf der Bühne d.; weil ... der Kampf von Individuen gegen eine anonyme Macht nur schwer auf der Bühne darzustellen ist (Jens, Mann 103); ein darstellender Künstler (Schauspieler, Tänzer); die darstellende Kunst (Schauspiel- u. Tanzkunst); *etwas/nichts d. (gut/schlecht wirken; großen/keinen Eindruck machen): du musst das Geschenk hübsch verpacken, damit es auch etwas darstellt; in diesem alten Anzug stellt er nichts dar. 3. in Worten deutlich machen, ein Bild von etw. entwerfen; beschreiben, schildern: Argumente klar, überzeugend d.; den Hergang des Geschehens ausführlich d.; Sie kann nicht erzählen. Sie kann einfach nichts plastisch d. (Strauß, Niemand 94); er hatte sich doch keineswegs als Frauenhelden dargestellt (Sebastian, Krankenhaus 62); er hat die Sache so dargestellt, als sei er unschuldig. 4. die Bedeutung, den Wert, das Gewicht o. Ä. einer Sache haben; gleichzusetzen sein mit; sein, bedeuten: dieser Sieg stellt den Höhepunkt in seiner Laufbahn dar; die zusätzliche Arbeit stellt eine große Belastung für sie dar; Da Währungs-, Konjunktur- und Beschäftigungstrip eine Einheit darstellen (Fraenkel, Staat 363); Thibault stellt den reinsten Gegensatz dar zu ... Laurence (Werfel, Bernadette 322); Ich frag' mich manchmal, was ein Punk oder Grufti außerhalb der Gruppe darstellt (Freie Presse 19. 11. 88, 6). 5. a) sich als etw. Bestimmtes zeigen, erweisen, in bestimmter Weise, Eigenart erscheinen: die Sache stellt sich schwieriger dar als erwartet; er hat sich als hervorragender Kenner der Geschichte dargestellt; Die Erklärung der Mutter ... stellte ... sich für Manon lediglich als ein Ausdruck von Schwäche dar (H. Weber, Einzug 232); Sich nach außen als hilflos darzustellen ist nur eine Masche (Woche, 2. 1. 98, 47); Nach dem Bericht stellte sich die Sache ungefähr so dar (Gaiser, Jagd 96); b) sich durch entsprechendes Auftreten bemühen, anderen gegenüber die eigene Persönlichkeit als bedeutsam o. Ä. herauszustellen: er hat den Hang, sich darzustellen; Repräsentieren, für viele stehen, indem man sich darstellt, der erhöhte und zuchtvolle Ausdruck einer Menge sein (Th. Mann, Hoheit 60); ∙ c) sich ↑"stellen" (9 c): Ich habe mich dargestellt zum ritterlichen Kampf (Schiller, Jungfrau I, 5). 6. (geh.) etw., sich jmdm., einer Sache zeigen, zum Anblick o. Ä. darbieten: sich jmdm., jmds. Blicken d.; dass er es süß und hoffnungsvoll gefunden hatte, dem Monde ... seine junge Nacktheit darzustellen (Th. Mann, Joseph 79); er ... verneigte sich, stellte sich eine Weile der Begeisterung dar und grüßte dankend (Th. Mann, Hoheit 110); weil sich beide Leute den Ärzten nicht vorher dargestellt hatten (Langgässer, Siegel 157). 7. (Chemie) gewinnen, herstellen: einen Stoff auf synthetischem Weg d.; er versuchte, das Vitamin rein darzustellen.