Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Draht
Draht, der; -[e]s, Drähte [mhd., ahd. drāt (2. Part. von: drāen = drehen), eigtl. = Gedrehtes, gedrehter (Faden)]: 1. schnurförmig ausgezogenes Metall: ein dicker, rostiger D.; in einer Höhe von etwa einem Meter lief ein dünner D., an dem man sich festhalten konnte, wenn man auf dem Stamm balancierte (Simmel, Stoff 25); Der D. zu meinem Fahrraddynamo ist durchgewetzt, er flickt ihn (Imog, Wurliblume 79); ein Stück D.; D. [aus]ziehen (herstellen); etw. mit D. umwickeln; über einen D. stolpern. 2. a) Telefon-, Telegrafendraht; Telefonleitung: die Schwalben sitzen auf den Drähten; b) Telefonverbindung, telegrafische Verbindung: am anderen Ende des -es meldete sich niemand; die ... Hartnäckigen, die ihn unbedingt persönlich sprechen wollten, schnauzte er dann durch den D. persönlich an (Zwerenz, Quadriga 31); die Nachricht kam über D. (über eine telegrafische Verbindung); hätten sie das Telefon von der Gabel gehoben und Flüche durch den D. gebrüllt (Reinig, Schiffe 92); Ü den D. nach Moskau nicht abreißen lassen (die politischen Beziehungen zu Moskau aufrechterhalten); hast du einen D. (eine Verbindung) zur Polizei?; Dem »guten D.« zur Firmenleitung ... ist wohl der größte Teil der bislang bekannten Funde zu verdanken (Archäologie 2, 1997, 5); *heißer D. (direkte telefonische Verbindung [zwischen den Regierungen der Großmächte], bes. bei ernsten Konfliktsituationen; nach engl. hot line); auf D. sein (ugs.; wachsam sein, aufpassen u. eine Situation sofort richtig erkennen u. nutzen): Jetzt war Stefan nicht auf D.; er hätte ja sagen müssen (Kuby, Sieg 173); jmdn. auf D. bringen (ugs.; jmdn. dazu bringen, [rasch] zu handeln); c) (Soldatenspr.) [Stachel]drahtverhau: die Flüchtlinge kamen nicht durch den D. 3. (ugs. veraltend) Geld: nicht genügend D. haben.
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