Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Dampf
Dạmpf, der; -[e]s, Dämpfe [mhd. dampf, tampf, ahd. damph, zu mhd. dimpfen (↑"dämpfen"), urspr. = Dunst, Nebel, Rauch]: 1. a) sichtbarer feuchter Dunst [der beim Erhitzen von Flüssigkeiten, bes. von Wasser, entsteht]: Rauschend lief heißes Wasser in die Badewanne, und der D. wölkte auf (Sebastian, Krankenhaus 92); die Küche war voller D.; aus dem Tal stiegen wallende Dämpfe (Nebel) auf; b) (Physik, Technik) durch Wärmeeinwirkung aus seinem gewöhnlichen (meist flüssigen, auch festen) Aggregatzustand in einen (gewöhnlich unsichtbaren) gasförmigen Zustand übergegangener Stoff (bes. Wasser): D. von niedriger, hoher Spannung; Dämpfe nicht einatmen!; Die Lok ließ D. ab, der Qualm zog Spiralen (Degenhardt, Zündschnüre 13); das Schiff, die Lokomotive ist/steht unter D. (veraltend; ist fahrbereit); *aus etw. ist der D. raus (ugs.; etw. hat seinen Schwung verloren, ist lahm, langweilig geworden): Aus der Bundesliga ist der D. raus (Hörzu 35, 1981, 9); D. ablassen (ugs.; seine Wut, seinen Ärger abreagieren): Aber vielleicht mit Worten, mit Ablehnung, mit Sprüchen. Jeder lässt D. auf seine Weise ab (Freizeitmagazin 12, 1978, 11); D. aufmachen (1. veraltend; stärker feuern. 2. ugs.; sich beeilen, sich mehr anstrengen: wenn wir ordentlich D. aufmachen, können wir bis heute Abend fertig sein; ...Schöns Truppe brannte förmlich vor Ehrgeiz, machte D. auf ... der Gegner sollte erst gar keine Zeit haben, um Luft zu holen [MM 1. 7. 74, 4]); jmdm. D. machen (ugs.; jmdn. bei der Arbeit antreiben; bezogen auf den Wasserdampf als Treibkraft); D. machen (ugs.; für Schwung, Aufregung sorgen): Bei der Arminia machte Neuerwerbung Reiss ... lange Zeit D. (Kicker 82, 1981, 51); D. drauf haben (ugs.; 1. eine hohe [Fahr]geschwindigkeit haben. 2. überschießendes Temperament, Schwung o. Ä. haben): die Band hatte D. drauf, sag ich dir!; D. hinter etw./dahinter machen, setzen (ugs.; etw. energisch betreiben); unter D. stehen (ugs.; voller Energie sein): ein fast ständig unter D. stehender Schauspieler (Augsburger Allgemeine 13./14. 5. 78, 25); vor jmdm., etw. D. haben (ugs.; sich vor jmdm., etw., mit dem man zu tun hat od. zu tun bekommt, fürchten). 2. (ugs.) Schwung, Wucht: hinter diesem Angriff steckt kein D.; dieser Boxer hat D. in den Fäusten; etw. mit D. betreiben (mit Eifer, Fleiß). 3. (bayr.) Alkoholrausch: einen D. haben.
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