Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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brennen
brẹn|nen [mhd. brennen, ahd. brennan, Veranlassungswort zu mhd. brinnen, ahd. brinnan = brennen, leuchten, urspr. = (auf)wallen, sieden (die züngelnden Flammen wurden mit dem siedenden Wasser verglichen)]: 1. a) in Flammen stehen: hell, lichterloh, wie Stroh (mit sich schnell ausbreitenden Flammen) b.; das Haus, die Scheune brennt; die Zigarette, die Fackel brennt (ist angezündet); das Feuer brannte; es brennt! (es ist ein Feuer ausgebrochen!); es brannte im Nebenhaus; das Schiff treibt brennend auf dem Meer; R wo brennts denn? (ugs.; was ist denn los?); Ü es brennt [lichterloh] im Strafraum/vor dem Tor (Fußball Jargon; es besteht höchste Gefahr, ein Tor hinnehmen zu müssen); Hass brannte in ihm; Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege, als er uns die Schrift öffnete? (Lukas 24, 32); brennende Liebe; b) beim Brennen eine bestimmte Eigenschaft zeigen: Öl, Benzin brennt schnell, leicht (ist leicht entzündbar); dieser Ofen brennt gut (heizt gut); c) sehr heiß scheinen: die Sonne brennt; sich in die brennende Sonne legen; Ü Diese Einfachheit brannte ihm in der Seele (Muschg, Sommer 217). 2. als Heizmaterial verwenden: Holz, Öl b.; in diesen Öfen kann man nur Koks b. 3. a) (von einer Lichtquelle) eingeschaltet od. angezündet sein u. leuchten: das Licht, die Lampe brennt [die ganze Nacht]; die Birne, die Kerze brennt nur noch ganz schwach; b) (von einer Lichtquelle) eingeschaltet haben, leuchten lassen: den ganzen Tag Licht b.; die Stehlampe b. 4. einbrennen: ein Zeichen auf das Fell eines Tieres b.; das Muster ist in das Porzellan gebrannt; ich habe mir mit der Zigarette ein Loch in den Anzug gebrannt. 5. (selten) ↑"verbrennen" (6): jmdn. mit der Zigarette [am Arm] b.; ich habe mich [am Ofen] gebrannt. 6. a) unter großer Hitzeeinwirkung härten lassen: Ziegel, Porzellan, Ton b.; b) (von Kalkstein; zum Zwecke einer bestimmten chemischen Veränderung) großer Hitze aussetzen: Kalk b.; c) durch Destillation herstellen: Schnaps b.; er brennt selbst, heimlich (stellt selbst, heimlich Schnaps her). 7. rösten: Kaffee, Mehl, Zucker [braun] b.; gebrannte Mandeln. 8. (veraltet) Haare mit der Brennschere wellen od. locken: die Haare b.; ich brenne mir Wellen; gebrannte Locken. 9. a) schmerzen, ein wundes Gefühl verursachen: die Wunde brennt; meine Füße, Fußsohlen brennen entsetzlich; mir brennen die Augen [vor Müdigkeit, vom vielen Lesen]; Ü Sein Herz brannte ihm (Wiechert, Jeromin-Kinder 117); brennender (quälender) Durst; brennendes Heimweh; b) scharf schmecken, einen beißenden Reiz verursachen: der Pfeffer brennt auf der Zunge; der Schnaps brennt mir wie Feuer in der Kehle. 10. a) heftig nach etw. streben, trachten; auf etw. sinnen: auf Rache b.; die Mannschaft brennt auf die Teilnahme am Wettbewerb; er brennt darauf, ihre Bekanntschaft zu machen; b) leidenschaftlich erregt sein; sich kaum bezähmen können: sie brennt vor Neugier, Ungeduld, Ehrgeiz, Sehnsucht; die jungen Spieler brennen (Sport Jargon; sind ganz begierig zu zeigen, was sie können); Schüler merken ganz genau, ob ein Lehrer für sein Fach brennt (davon leidenschaftlich ergriffen ist). 11. (EDV) eine CD mit Daten ↑"beschreiben" (1 b): die Band kann in ihrem Studio eigene CDs b. ∙ 12. (landsch.) sich täuschen: Er wird einen Fang tun, dass wir uns schämen müssen. - Da brennst du dich, beim Henker (Schiller, Räuber IV, 5).
brẹn|nen