Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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biegen
bie|gen [mhd. biegen, ahd. biogan, verw. mit ↑"Bogen", ↑"Bügel", ↑"Bucht"]: 1. a) (etw. Festes) gegen elastischen Widerstand u. ohne es zu [zer]brechen in eine anders gerichtete (bes. gekrümmte) Form bringen: einen Draht, ein Blech b.; einen Ast in die Höhe, nach unten, seitwärts b.; den Kopf etwas nach hinten b.; ich bog mich zur Seite; er sitzt mit gebogenem (krummem) Rücken; Ü die biegen (abwertend; manipulieren) das schon so; Ein wenig ließ sich die Wahrheit ja b. (Muschg, Gegenzauber 183); sie bogen sich alle vor Lachen (ugs.; lachten heftig); b) (Sprachw. österr.) beugen, flektieren. 2. a) gebogen werden, eine gebogene Form annehmen, sich krümmen: die Bäume bogen sich im Wind; Ü der Tisch bog sich unter der Last der Speisen; * auf Biegen und/(auch:) oder Brechen (ugs.; mit Gewalt, unter allen Umständen): morgen wollen wir auf Biegen und Brechen unsere Reise beenden (Grzimek, Serengeti 47); es geht auf Biegen oder Brechen (ugs.; es geht hart auf hart); b) eine [in bestimmter Weise] gebogene Form haben, [in bestimmter Weise] gekrümmt sein: ihre Nase bog sich kühn und fein zugleich (A. Zweig, Claudia 15). 3. einen Bogen, eine Biegung in eine bestimmte Richtung machen : der Weg biegt um den Berg; der Wagen ist eben in eine Toreinfahrt gebogen; sie ging auf der anderen Straßenseite und bog in eine Allee (Jonke, Schule 54); er bog rasch zur Seite (wich nach der Seite aus). ∙ 4. ↑"beugen" (1 a): Nicht unter Fürsten bogen wir das Knie (Schiller, Tell II, 2).
bie|gen