Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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betulich
be|tu|lich [zu ↑"betun"]: 1. (veraltend) übertrieben fürsorglich, freundlich-besorgt: seine -e Art geht mir manchmal auf die Nerven; bei allem Trubel fragte nun auch noch ein -es Mädchen aus der Sozialabteilung, ob Genosse Bacher einen Urlaubsplatz in einem bulgarischen Heim wünsche (Loest, Nikolaikirche 285); 2. a) beschaulich, gemächlich: Einem unbekannten Financier war etwas gelungen, was bis zu diesem Zeitpunkt für kaum denkbar in der -en Schweizer Finanzwelt galt (Handelsblatt 3. 6. 98, 15); Anhand dieser Beispiele demonstriert der Autor en passant, dass das Biedermeier keineswegs eine -e, sondern eine Zeit des Aufbruchs war (Zeit 28. 3. 97, 61); b) (abwertend) ↑"brav" (2 b), ↑"bieder" (3): Leider geht durch die -e, in der DDR vorgenommene Eindeutschung einiges vom Wortwitz des Originals verloren (taz 11. 8. 90, 26); Auch der hausbackene Realismus, der die Szenen aus »Furcht und Elend« illustriert, wirkt b. und schwerfällig, ganz im Kontrast zum Sarkasmus der Texte (Tagesspiegel 26. 2. 98, 31).
be|tu|lich