Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
beschlagen
1be|schla|gen [mhd. beslahen, ahd. bislahan = daraufschlagen]: 1. mit einem ↑"Beschlag" (1) versehen; etw. mit Nägeln auf etw. befestigen : Schuhe mit Eisenspitzen, ein Fass mit Reifen b.; das Pferd muss neu beschlagen werden. 2. a) sich mit einer dünnen Schicht (bes. aus Wassertröpfchen) überziehen; ↑"anlaufen" (9) : Glas beschlägt in feuchter Luft; die Brille ist beschlagen; beschlagene Scheiben; b) anfangen, Schimmel anzusetzen; einen Pilzbelag bekommen : die Wurst, das Kompott ist schon etwas beschlagen; c) sich mit einer Schicht (bes. aus Wassertröpfchen) überziehen : Seine Sonnengläser beschlagen sich (Zenker, Froschfest 183); Erbittert trat ich vor den Spiegel, musterte unter Schwierigkeiten (das Glas beschlug sich vom Hauch) die gerippten Gewölbe meines Gaumens (Muschg, Sommer 113); d) mit etw. überziehen : der Dampf hat das Fenster beschlagen. 3. (Jägerspr.) begatten : der Hirsch beschlägt das Tier; die Ricke ist beschlagen [worden] (ist trächtig). 4. (schweiz.) betreffen, angehen : der Vortrag beschlug den Schutz des Bodenseewassers.————————
2be|schla|gen [wohl nach der Vorstellung von einem gut beschlagenen Pferd]: in etw. erfahren, sich auskennend: Da wird es jeder halbwegs -e Anwalt leicht haben, eine Anklageerhebung zu verhindern (Prodöhl, Tod 257); auf naturwissenschaftlichem Gebiet [gut] b. sein; Der Redaktor, in den materiellen Belangen der Kunst weniger b., ... (Muschg, Gegenzauber 238).
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