Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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befehlen
be|feh|len [mhd. bevelhen, ahd. bifel(a)han = übergeben, anvertrauen, zu einem untergegangenen Verb mit der Bed. „(der Erde) anvertrauen, begraben“, dann = zum Schutz anvertrauen]: 1. a) den Befehl, den Auftrag geben, etw. zu tun; etw. gebieten: Jetzt aber hat der Kaiser brüsk befohlen, die Verhandlungen einzustellen (St. Zweig, Fouché 146); Nun befahl er dem Kutscher, in den Prater zu fahren (Doderer, Wasserfälle 105); den Soldaten wurde befohlen, die Brücke zu sprengen; er hätte rechtzeitig das Schließen der Mündungsklappen b. müssen (Ott, Haie 236); er befahl mir strengstes Stillschweigen; von Ihnen lasse ich mir nichts b.; der Herr Baron befehlen? (gespreizt; was wünscht der Herr Baron?); wie Sie befehlen (gespreizt; jawohl, wird erledigt!); etw. in befehlendem (gebieterischem) Ton sagen; Spr wer b. will, muss erst gehorchen lernen; ∙ Befehlen Sie Ihren Kaffee? (wünschen Sie, dass Ihnen Kaffee serviert wird?; Iffland, Die Hagestolzen I, 4); b) zu einem bestimmten Zweck an einen bestimmten Ort kommen lassen, beordern: Spät noch hatte Barbarossa seinen Kanzler ... zu einer Berichterstattung zu sich befohlen (Benrath, Konstanze 9); ..., nachdem er das Mittagessen auf sein Zimmer befohlen hatte (Langgässer, Siegel 518); Da wurde er nach Schneckengrün im Vogtland zu einem Lehrgang der Gebietsführerschule befohlen (Loest, Pistole 62). 2. die Befehlsgewalt haben, gebieten: über ein Heer, eine Armee b.; Sind sie sehr mächtig, die Leute, die über die Soldaten befehlen? (Simmel, Stoff 19). 3. (geh. veraltet) unter jmds. Schutz stellen, anbefehlen, anvertrauen: ich befehle meinen Geist in deine Hände (bibl.); befiehl dem Herrn deine Wege (bibl.); So befahlen wir unsere Seelen Gott (Hauptmann, Schuß 10); *Gott befohlen! (↑"Gott" 1).
be|feh|len