Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
bedienen
be|die|nen : 1. a) jmdm. [persönliche] Dienste leisten: die Zofe bediente ihre Herrin; jmdn. vorn und hinten b. [müssen] (ugs.; für jmdn. jede Kleinigkeit tun [müssen]); b) jmdm. [bei Tisch] mit Speisen u. Getränken aufwarten, ihn damit versorgen: ein mürrischer Kellner bediente uns; welche Kellnerin bedient hier?; Ein kleines Restaurant, ganz in der Nähe. Sehr hübsch ... ich hab da bedient (Danella, Hotel 149); ich bin bedient (schweiz.; ich werde [schon] bedient); ich bediente mich (nahm mir von den Speisen u. Getränken); Nach dem Amen bedient sich mein Vater zuerst (Gabel, Fix 47); bitte, bedienen Sie sich (greifen Sie bitte zu); c) sich (bes. als Verkäufer, als Schalterbeamter o. Ä.) jmds. annehmen, ihm behilflich sein: seine Kunden aufmerksam b.; bedient hier denn niemand?; Er bediente in der Drogerie am Kirchplatz (G. Vesper, Laterna 35); Ü als er sah, dass der Laden leer war, hat er sich selbst bedient (gestohlen); d) versorgen: die Bevölkerung umfassend mit Informationen b.; mehrere Fluggesellschaften bedienen diese Strecke; die Kunden werden in Zukunft beides brauchen, die Schiene und den Bus. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Bevölkerung umfassend bedient werden kann (Blickpunkt 4, 1983, 3); e) in den Verbindungen gut/ schlecht o. ä. bedient sein (ugs.; sehr zufrieden sein können/ mit etw. vorlieb nehmen müssen, was nicht befriedigend ist): mit einem solchen Vertrag wären sie sehr gut bedient; bedient sein (salopp, iron.; genug haben): Schafft euch 'n kleinen Bruder an, und ihr seid für alle Zeiten bedient (H. Weber, Einzug 29); jmdm. bedient sein (jmdm. dienen, in jmds. Diensten stehen): da Herr Siebert Sönksen dem Gegenpart bedient ist (Storm, Söhne 21). 2. (größere Geräte o. Ä.) handhaben, steuern: als seien die Fahrer zu blöd, die Autos zu b. (Woche 1. 11. 97, 3); In Banken und Versicherungen arbeiten die Angestellten wie an Fließbändern, sie bedienen Schreib- und Rechenmaschinen und Datenverarbeitungsanlagen (Gruhl, Planet 155). 3. a) (Fußball) jmdm. den Ball zuspielen: den Mittelstürmer mit einer prächtigen Steilvorlage b.; Mattern ... wollte es dann allein machen, statt den mitgelaufenen und völlig freien Cestonaro zu b. (Kicker 6, 1982, 34); b) (Kartenspiel) die geforderte Farbe spielen: du musst Trumpf, Herz b.; du hättest b. müssen; c) (Geldw.) für etw. Zinsen zahlen: die Kaution ist dieses Jahr noch nicht bedient worden; wenn ein Schuldner über längere Frist sein Unvermögen demonstriert hat, seine Schulden zu b. (NZZ 25. 12. 83, 13). 4. (geh.) von jmdm., etw. Gebrauch machen; etw., jmdn. verwenden, benutzen: sie bediente sich eines Führers, Kompasses; ich bediente mich eines Vergleiches, um das Problem zu verdeutlichen; Der Hauptangeklagte und seine Cousine hatten sich gefälschter Reisepässe bedient (NZZ 31. 8. 66, 32); Neuronale Netze bedienen sich einer am Nervensystem orientierten Architektur (natur 3, 1994, 31); Zur Beleuchtung der Gestalt Thomas Manns bedient sich Mendelssohn vor allem einer Aureole (Reich-Ranicki, Th. Mann 263).
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