Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Brille
Brịl|le, die; -, -n [spätmhd. b[e]rille, Pl. zu: der b[e]rille = einzelnes Augenglas < mhd. berillus, berille = Beryll (da man für die Linsen der ersten, um 1300 entwickelten Brillen geschliffene Berylle verwandte) < lat. beryllus, ↑"Beryll"]: 1. (vor den Augen getragenes) Gestell mit Bügeln u. zwei geschliffenen od. gefärbten, der Verbesserung der Sehschärfe od. dem Schutz der Augen dienenden Gläsern: eine B. für die Nähe, (ugs.:) für nah, für die Ferne, (ugs.:) für weit, zum Lesen; eine neue, schärfere, stärkere B. brauchen; die B. ist [für meine Augen] zu schwach [geworden]; die B. aufsetzen, absetzen, abnehmen, zurechtrücken, putzen; die B. rutschte ihr auf die Nase; der Arzt hat ihm eine B. verschrieben; eine B. tragen (Brillenträger[in] sein); etw. nur mit B., nicht ohne B. lesen können; die Augen sind von einer dunklen B. verdeckt; das sieht man ja ohne B. (ugs.; das ist vollkommen klar, leicht einzusehen); Ü die Welt ... durch zwei verschiedene -n betrachtet: Europa durch die B. der „Isolationisten“, Ostasien durch die der „Imperialisten“ (aus zwei verschiedenen Perspektiven; Dönhoff, Ära 196); *etw. durch eine gefärbte, durch seine eigene B. sehen/betrachten (etw. voreingenommen, subjektiv beurteilen); etw. durch eine rosa[rote] B. [an]sehen/betrachten (etw. allzu positiv beurteilen); alles durch die schwarze B. sehen (allzu pessimistisch sein). 2. (ugs.) kurz für ↑"Klosettbrille": auf der B. sitzen; er saß und saß - die B. des Bretts kniff und kniff (Winckler, Bomberg 70).
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