Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
ausziehen
aus|zie|hen : 1. a) aus etw. herausziehen: den Nagel mit der Zange a.; sich, jmdm. einen Splitter a.; Der alte Schurr sah den Kleinen, ... zog ein paar Radieschen aus (Gaiser, Jagd 81); das Schurren einer Schublade, die sie auszog, klang müde (Gaiser, Schlußball 183); b) (Farben) durch Bleichen entfernen: das Chlor hat die Farben ausgezogen (ausgebleicht); c) einen Extrakt aus etw. herstellen: Pflanzenstoffe a.; d) durch Herausziehen von ineinander geschobenen Teilen verlängern, vergrößern: ein Stativ, den Tisch a. 2. a) (ein Kleidungsstück) von sich tun, ablegen: die Hose, den Mantel, Schuhe und Strümpfe a.; du kannst dir schon die Schuhe, das Hemd a.; b) jmdm. die Kleidung vom Körper nehmen; entkleiden: die Mutter zieht die Kleinen aus; sich a.; ganz ausgezogen sein; *jmdn. a. (ugs.; jmdm. überdurchschnittlich viel Geld abverlangen): der zieht seine Kunden ganz schön aus; c) (bes. süd[west]d.) "ablegen" (1 a, b). 3. ins Freie ziehen, ausrücken : zur Jagd a.; So zogen 1857 die Engländer ... Burton und ... Speke aus und entdeckten den Tanganjikasee (Grzimek, Serengeti 95); auf Raub, auf Abenteuer a. 4. eine Wohnung, einen Arbeitsraum aufgeben u. verlassen : am Ersten müssen wir a.; Eigentlich hätten wir längst schon a. müssen aus unserem Zimmer (Schnurre, Bart 33). 5. aus etw. herausziehen, schwinden, verloren gehen : das Aroma ist [aus dem Kaffee] ausgezogen. 6. herausschreiben, exzerpieren : bestimmte Wörter aus einem Text a.; einen Roman, einen Schriftsteller (einzelne Passagen aus dem Werk eines Schriftstellers) a.; dort wurden die Zeitungen gelesen und die wichtigsten Nachrichten und Aufsätze ausgezogen und im Informationsblatt zusammengestellt (Niekisch, Leben 113). 7. zu einer Linie vervollständigen, nachzeichnen : eine punktierte Linie a.; Umrisse mit Tusche a.
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