Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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aus|set|zen [6: eigtl. = bei der Warenprüfung als fehlerhaft aus der Reihe setzen]: 1. a) an einen Ort bringen [u. dort sich selbst überlassen]: ein Kind a.; Tiere in einem bestimmten Gebiet a. (heimisch machen); das Schiff setzt Boote aus (bringt sie zu Wasser); die Passagiere werden ausgesetzt (an Land gebracht); b) (kath. Kirche) zur Anbetung auf den Altar stellen: das Allerheiligste a.; c) (Kaufmannsspr.) zur Verpackung vorbereiten: eine Sendung a.; ausgesetzt von ..., gepackt von ...; d) (Billard) zum Spielen hinsetzen: die Kugel a. 2. [der Einwirkung von] jmdm. od. etw. preisgeben: seinen Körper der Sonne a.; sich Vorwürfen, einer Gefahr, dem Verdacht a.; hohen Beanspruchungen ausgesetzt sein; Ich bedaure, dass Eure Heiligkeit sich schädlichen Erregungen aussetzen (Benrath, Konstanze 85); Heute zwingt das Geschäftsleben sie ..., ihre Waden den Blicken der Männerwelt auszusetzen (Brecht, Groschen 318); Kein Begriff ist jemals so tief greifenden Missdeutungen ausgesetzt gewesen wie der der Freiheit (Thieß, Reich 458). 3. in Aussicht stellen, versprechen: eine Belohnung von 1 000 DM a.; für Neuanschaffungen wurde eine große Summe ausgesetzt; jmdm. ein Erbteil a. 4. a) mitten in einer Tätigkeit o. Ä. plötzlich [für eine gewisse Zeit] abbrechen, aufhören: der Motor, der Atem, das Herz setzt aus; die Musik hat plötzlich ausgesetzt; b) eine Pause machen: ich muss eine Weile [wegen Krankheit] a.; beim Spiel einmal a. (nicht mitspielen); die vier Männer spielten Karten zu dritt, sodass immer einer aussetzte (Musil, Mann 1392); mit der Ratenzahlung a. 5. a) (seltener) vorübergehend unterbrechen, nicht weiterführen: die Kur auf einige Zeit a.; b) (Rechtsspr.) auf-, hinausschieben: die Verhandlung, eine endgültige Entscheidung a.; das Urteil zur Bewährung a. 6. beanstanden, kritisieren: immer etwas [an jmdm.] auszusetzen haben; ich finde nichts, es gibt wenig [daran] auszusetzen. ∙ 7. ↑"ansetzen" (6 a), festsetzen: es sollen kaiserliche Kommissionen ernannt und ein Tag ausgesetzt werden, wo die Sache dann verglichen werden mag (Goethe, Götz I).
aus|set|zen