Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
auspacken
aus|pa|cken : 1. a) (Eingepacktes) aus der Verpackung auswickeln; aus dem Behältnis, in das etw. eingepackt ist, herausnehmen: die Geschenke a.; die Kleider [aus dem Koffer] a.; b) ein Behältnis, in das etw. eingepackt ist, durch Herausnehmen des Inhalts leeren: den Koffer, das Päckchen a.; Er packt die gestickte Tasche aus, es kommen ein paar gute Würste zum Vorschein (Remarque, Westen 187); hast du schon ausgepackt? 2. (ugs.) a) [was jmd. lange für sich behalten hat] anderen mitteilen, in aller Breite berichten: ... fing sie an, eine Menge wirklich wahrer Gespenstergeschichten auszupacken (Geissler, Wunschhütlein 131); Obwohl ich wusste, dass damit der dreißigste November ... mein ... letzter Tag bei der Firma ... sein würde, packte ich alles aus, was ich wusste, was ich erlebt hatte (v. d. Grün, Glatteis 318); b) Geheimnisse verraten [u. damit andere belasten]: weil es einen zu großen Skandal gäbe, wenn ich a. würde (Andersch, Rote 227); Sollte sie (= finanzielle Unterstützung durch die Bundeswehr) ihm versagt bleiben, dann, so drohte der Arzt, „werde ich aber a.“ (Spiegel 6, 1966, 32); Fachleute, die über dunkle Punkte im Tierhandel a. wollten (Hörzu 21, 1973, 28); c) seinem Ärger Luft machen u. unmissverständlich seine Meinung sagen, Dinge beim Namen nennen: Man ... hätte sich gerne einmal Luft gemacht, hatte vor, mal richtig auszupacken (Grass, Blechtrommel 650); „... Was wollen Sie tun?“ „Über Herrn Unteroffizier a.!“, sagte Kropp und nahm die Finger an die Hosennaht (Remarque, Westen 24).
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